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Erlebnisschule Langtaufers: Lernen fürs Leben seit 20 Jahren

In Langtaufers wurde heute das 20-Jahr-Jubiläum der Erlebnisschule gefeiert. 40.000 Kinder mit 5.000 Begleitpersonen haben die Schule besucht, rund 10 Millionen Euro an Wertschöpfung wurden erzielt.

Seit dem Jahr 2000 gibt es die Erlebnisschule Langtaufers auf 1847 Metern Seehöhe: Klaus Wallnöfer, Direktor Schulsprengel Graun, und die Verantwortlichen der Erlebnisschule Helga Stecher und Wolfgang Thöni (v.l.). (Foto: Erlebnisschule)

Die Natur und die Kultur des Hochtales Langtaufers und des Obervinschgaus mit allen Sinnen erfahren: Dazu hatten in den vergangenen 20 Jahren Schulklassen ab der 3. Grundschule in der Erlebnisschule Langtaufers die Möglichkeit. Deren Entwicklung seit der Gründung im Jahr 2000 stand demnach auch im Mittelpunkt der heutigen Jubiläumsfeier (12. September) in Grub in Langtaufers in der Gemeinde Graun im Vinschgau, wo gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Verantwortlichen aus Schule und Politik Bilanz gezogen wurde.

Sozial-kultureller und ökonomischer Mehrwert

Geboren als Projekt des EU-Maßnahmenprogramms LEADER II mit dem Ziel, die Entwicklung der ländlichen Wirtschaft im strukturschwachen Langtauferer Tal zu fördern, ist die Erlebnisschule seit 2003 Teil des Schulsprengels Graun. Dass es der Schule gelungen sei, auch nach Auslaufen der Leader-Phase Nachhaltigkeit zu gewährleisten und erfolgreich weiterzuarbeiten, hob der Landeshauptmann besonders hervor. Denn das sei keine Selbstverständlichkeit. "Mit Einbeziehung des gesamten Tals und seiner Bevölkerung wurde hier im Lauf der Jahre ein großer sozial-kultureller Mehrwert geschaffen: Tausende Kinder konnten im Rahmen eines innovativen erlebnispädagogischen Konzepts fürs Leben lernen", unterstrich der Landeshauptmann. Aber auch der ökonomische Mehrwert sei beachtlich: Insgesamt habe die Erlebnisschule seit 2003 eine Wertschöpfung von rund 10 Millionen Euro für Langtaufers gebracht. 

Die Erlebnisschule in Zahlen

Jährlich besuchen bis zu 2.500 Grund- und Mittelschülerinnen und -schüler aus ganz Südtirol die Erlebnisschule. Auch Schulklassen aus den Nachbarprovinzen, der Schweiz, Österreich und Deutschland wurden und werden auf Anfrage aufgenommen. Insgesamt konnten in der Erlebnisschule bisher 40.000 Kinder und Jugendliche mit 5.000 Begleitpersonen erlebnisreiche Eindrücke sammeln.

Klaus Wallnöfer, Direktor des Schulsprengels Graun im Vinschgau, dankte allen Geburtshelfern und Wegbegleitern: "Durch ihren unermüdlichen Einsatz ist die Erlebnisschule nach 20 Jahren der ständigen Entwicklung heute zu dem geworden, was sie ist: ein heller Stern am Himmel der Südtiroler Bildungslandschaft und mit ihrem erlebnispädagogischen Ansatz aktueller denn je."

Erweiterung des Bildungsangebots und Ankauf des Gruberhauses

Aufgrund der Corona-Pandemie verlief das Jubiliäumsjahr 2020 anders als die vorangegangenen Jahre: Ende Februar fuhren die letzten Klassen nach Hause und die nächsten Klassen werden Anfangs Oktober wieder nach Langtaufers kommen. Im Sommer wurden gemeinsam mit der Familienagentur acht Erlebniswochen für Gruppen von sieben Kindern organisiert. Immer öfter erreichen die Erlebnisschule Langtaufers auch Anfragen von Oberschulen und aus der Erwachsenenbildung.

"Wir arbeiten daher an einer Konzepterweiterung ebenso wie an einer strukturellen Erweiterung durch den Ankauf des Gruberhauses", berichten Wolfgang Thöni und Helga Stecher, die für die Organisation und die pädagogischen Inhalte der Erlebnisschule verantwortlich sind.

Lernen in Bausteinen

Das Herzstück des Bildungsangebotes der Erlebnisschule Langtaufers besteht aus den sogenannten Bausteinen, die von zehn einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermittelt werden. Je nach Jahreszeit können die Kinder im Freien, auf einem Bauerhof oder in der Erlebnisschule verschiedene Themenbereiche kennenlernen: Butter und Brot machen, die heimische Tierwelt entdecken und Einblick in bäuerliche Arbeitsweisen erhalten, filzen, mit Holz arbeiten und vieles mehr. Auch Ausflüge in die Umgebung finden statt. Untergebracht und verpflegt werden die Kinder und Jugendlichen in lokalen Beherbergungs- und Gastbetrieben. 

mpi

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