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Landesarchiv: Publikation zur Geschichte der Südtiroler Blasmusik

In den "Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs" ist der Band "In Treue fest durch die Systeme" über die Geschichte der Südtiroler Blasmusik von 1918 bis 1948 erschienen.

Pepi Fauster, Hubert Mock (Autor), Christine Roilo, Landeskonservatorin Karin Dalla Torre, Gustav Pfeifer (Landesarchiv) und Klaus Bragagna (Verband Südtiroler Musikkapellen) (v.l.). (Foto: LPA/Jasmeen Farina)

Stolze 858 Seiten umfasst der neueste Band der wissenschaftlichen Reihe "Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs". Er befasst sich aus zeitgeschichtlicher, musikhistorischer und ethnographischer Perspektive mit der Südtiroler Blasmusik in den schwierigen Jahrzehnten von 1918 bis zur Gründung des Verbandes Südtiroler Musikkapellen 1948 und trägt den Titel "In Treue fest durch die Systeme"."Das schriftliche Gedächtnis ist unerlässlich, um den künftigen Generationen ein sehr wichtiges Stück unserer Geschichte übertragen zu können - eine sehr komplexe Zeit, in der wir bewiesen haben, dass wir uns treu bleiben konnten", bedankt sich Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer bei den Autoren. Die heute über 200 Südtiroler Musikkapellen seien Ausdruck einer großen Lebendigkeit, die in benachbarten Gebieten ihresgleichen suche.

Die Blasmusik ist in Südtirol wie in anderen Ländern des Alpenbogens eine festgefügte Institution; sie gilt bis heute als Traditionsträger und als natürlicher Bestandteil der regionalen Festkultur, dient aber auch der Formung des musikalischen Nachwuchses und als wichtiges soziales Bindemittel. Nach den Grenzverschiebungen von 1919/20 fanden sich die Südtiroler in einem neuen Staatsverband als Minderheit wieder. Dies verlieh der Blasmusik im Land eine besondere identitäts- und kulturpolitische Bedeutung, im Besonderen in den Jahren der faschistischen Diktatur, die die Blasmusikvereine zu vereinnahmen und unter Druck zu setzen versuchte.

Das reich illustrierte Sammelwerk "In Treue fest durch die Systeme" ist das Ergebnis eines mehrjährigen gemeinsamen Forschungsprojekts von Südtiroler Landesarchiv und Verband Südtiroler Musikkapellen. In dem Band werden zahlreiche neue Facetten angeschnitten und auch lange Zeit unkritisch Tradiertes auf breiter Akten- und Quellengrundlage hinterfragt und neu interpretiert. "Damit unterstreicht das Landesarchiv trotz Corona-Krise erneut seine Leistungsfähigkeit als profilierte Forschungseinrichtung in Südtirol", meint Landeskonservatorin Karin Dalla Torre. Der Band selbst erfülle in hohem Maße die antike Definition von Kunst "prodesse et delectare", verbinde also das Nützliche mit dem Vergnüglichen. Wie Christine Roilo, Direktorin des Südtiroler Landesarchivs, und Pepi Fauster, der Obmann des Verbandes Südtiroler Musikkapellen, betonen, habe "In Treue fest durch die Systeme" das Zeug, auf längere Sicht das gültige Referenzwerk zu dem Thema zu bleiben. Der Band ist beim Universitätsverlag Wagner in Innsbruck erschienen und ab Juni im Buchhandel erhältlich.

red/mpi

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