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Familie und Beruf: Treffen zu Maßnahmen für Vereinbarkeit
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stand im Mittelpunkt eines Treffens von Landesregierung mit Vertretern von Südtiroler Wirtschaftsring, Allianz für Familie und Katholischer Familienverband.
Die Frage, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nachhaltig verbessert werden kann, stand am heutigen Freitag (4. März) im Mittelpunkt eines Treffens von Landeshauptmann Arno Kompatscher sowie den Landesräten Waltraud Deeg und Philipp Achammer mit den Vertretern des Südtiroler Wirtschaftsrings (SWR), der Allianz für Familie sowie des Katholischen Familienverbands Südtirol (KFS).
Die Vertretungen von Familien und Wirtschaft hatten um das Treffen gebeten, um ihr gemeinsames Positionspapier zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf darzulegen, das den Fokus auf die Erstellung eines Gesamtkonzepts für die Bildung und Betreuung von Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen legt. Auch eine Verbesserung und Abstimmung der Angebote in den verschiedenen Schulstufen waren Thema des Treffens. Die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei ein Gebot der Stunde, unterstrich SWR-Präsident Federico Giudiceandrea. Denn wenn Vereinbarkeit schwierig ist, dann würden auf dem Arbeitsmarkt die Fachkräfte – auch hoch qualifizierte fehlen.
Christa Ladurner (Allianz für Familie) hob vor allem die Lücke in Nachmittagsangeboten von Kindergarten- und Grundschulkindern hervor: "Es fehlen landesweit Planungssicherheit und ein verlässliches Angebot für die Familien." Wichtig sei, bei der Ausarbeitung der entsprechenden Angebote die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen. Dass bereits zahlreiche Nachmittagsbetreuungen und Sommerprojekte angeboten werden, unterstrich Angelika Mitterutzner (KFS). "Die Stabilität der Angebote ist jedoch schwer zu erhalten, wenn die Planbarkeit in der Finanzierung fehlt", erklärte Mitterutzner. Betreuungsangebote müssten auch im ländlichen Raum gewährleistet werden", so Manuela Bertagnolli (Unternehmerverband). Denn die Betreuung durch die Großeltern falle immer öfters weg, weil diese selbst länger im Berufsleben stünden.
Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte, dass man sich der Bedeutung des Themas der Vereinbarkeit aus wirtschaftlicher wie aus gesellschaftlicher Sicht bewusst sei. Ein flächendeckender Ausbau eines Ganztagsangebots der öffentlichen Dienste sei jedoch aufgrund des Personalmangels nicht möglich. "Wir haben uns daher für eine Kombination des öffentlichen Diensts mit privaten Angeboten entschieden. Wichtig ist, dass wir in den nächsten Jahren eine Stabilisierung der Dienste schaffen, um den Familien mehr Planungssicherheit geben zu können", unterstrich Kompatscher. "Auch die Abstimmung zwischen Schule/Kindergarten und privaten Vereinen kann verbessert werden."
Familienlandesrätin Waltraud Deeg wies beim Treffen darauf hin, dass mit dem Familienförderungsgesetz und dem Familienförderplan wichtige Rahmendokumente die Leitlinien der Familienpolitik Südtirols vorgeben. Darin sei auch die Verbesserung der Vereinbarkeit ein wichtiger Punkt: "Der qualitative und quantitative Ausbau der Kleinkind- sowie der außerschulischen Betreuung wird konsequent weitergeführt. Die bestehenden Angebote haben sich gerade in der Krisenzeit aufgrund ihrer Effektivität bewährt. Neben diesen guten Angeboten brauchen wir aber auch ein größeres Bewusstsein für den Wert von Familienzeit: Eltern müssen die Möglichkeit haben, in der Familie zu entscheiden, wie der Familienalltag organisiert wird, Politik und Wirtschaft sind gefordert, dafür die bestmöglichen Rahmenbedingungen anzubieten." Wichtige Partner hierbei seien auch die Gemeinden, unterstrich Landeshauptmannstellvertreterin Deeg.
Landesrat Philipp Achammer weiß von den Schwierigkeiten, die für Familien mit unterschiedlichen Schulzeiten verbunden sind. "Wir sind als Bildungssystem auch sehr interessiert daran, uns in einem lösungsorientierten, konstruktiven Dialog einzubringen und Schritte in Richtung einer verbindlichen Kernbildungszeit zu setzen, die einheitlich im ganzen Land gewährleistet wird", unterstrich Achammer. "„Darüber hinaus versuchen wir mit den Gemeinden als Partner Angebote einzurichten, bei denen Bildungs- und Betreuungszeit fließend ineinander gehen."
"Es handelt sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", fasste Landeshauptmann Kompatscher zusammen. "Weitere Verbesserungen sind machbar, dafür sei auch eine größere Flexibilisierung der Arbeitszeiten seitens der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nötig." Der Landeshauptmann verwies auch auf den Gleichstellungsaktionsplan Æquitas, der sich in Ausarbeitung befindet: Hier seien auch Handlungsfelder zum Bereich Arbeit, Beschäftigung und Wirtschaft vorgesehen, in denen man sich konkret an der Erstellung des Planungsdokuments beteiligen kann.
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mpi