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Kinderfitnessstudie vorgestellt
Südtiroler Kinder sind durchschnittlich fit. Das geht aus der Kinderfitnessstudie hervor, die im Frühjahr 2022 durchgeführt und heute in Bozen präsentiert worden ist.
Die Südtiroler Kinder sind gleich fit wie ihre bundesdeutschen Altersgenossen und Altersgenossinnen. Sowohl die Jungen als auch die Mädchen liegen im Gesamtwert im durchschnittlichen Bereich. Auffällig sind allerdings die Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Regionen. Die getesteten Kinder auf dem Land schneiden in den Testaufgaben zur sportlichen Fitness deutlich besser ab. "Ein Grund könnte sein, dass Kinder auf dem Land uneingeschränkter sportlich und körperlich aktiv sind", sagte heute (26. Oktober) Klaus Bös, ehemaliger Institutsleiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie. Gemeinsam mit Vertretenden der Deutschen Bildungsdirektion, der Fakultät für Bildungswissenschaften und des VSS stellte er die Ergebnisse einer Studie über die sportliche Fitness von Südtiroler Kindern vor.
Unterschiede zwischen Stadt und Land
Über 150 Drittklässlerinnen und Drittklässler von sieben Grundschulen in Südtirol wurden im vergangenen Frühjahr im Rahmen einer Pilotstudie getestet. Als Beispiel diente das "Fitnessbarometer" der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg, das einmal jährlich veröffentlicht wird und auf die enorme Bedeutung der sportlichen Fitness aufmerksam machen und Impulse für eine sportliche und gesundheitliche Förderung geben will. Die Deutsche Bildungsdirektion hat in Kooperation mit mehreren Südtiroler Schulen, der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen, dem Institut für Sport und Sportwissenschaft des Karlsruher Instituts für Technologie und dem Verband Südtiroler Sportvereine (VSS) dieses Konzept aufgegriffen und mit dem Deutschen Motorik-Test einen etablierten und weit verbreiteten Fitnesstest genutzt, um die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder zu untersuchen.
Weniger Ausdauer
Im Vergleich zu einer landesweiten Studie des Schulamtes Bozen von 2006 bis 2008 zeigen sich bei den gleichaltrigen Kindern in der Fitnessstudie aus diesem Frühjahr deutliche Unterschiede. Die Ausdauer hat deutlich abgenommen und gleichzeitig sind die Kinder übergewichtiger geworden. Vor 15 Jahren konnten die acht- bis neunjährigen Jungen in sechs Minuten noch eine Laufstrecke von rund 1000 Metern zurücklegen, heute sind das fast 200 Meter weniger. Die Mädchen laufen rund 100 Meter weniger, aber auch 100 Meter weniger als bei der früheren Untersuchung aus dem Jahre 2006.
Mehr Übergewicht
Die neue Untersuchung zeigt, dass sich das Übergewichtsproblem bei Kindern verschärft. 25,7 Prozent der Kinder leiden demnach an Übergewicht und 12,5 Prozent an Adiposita. "Zwar ist die Stichprobe relativ klein. Trotzdem lässt sich ein Trend ablesen", sagte Bös. Die Studie zeigt auch, dass Buben deutlich mehr an Übergewicht leiden als Mädchen.
Bewusstsein für Gesundheit und Fitness schaffen
Da übergewichtige Kinder deutlich mehr Probleme in der Motorik haben, sind diese auch weniger leistungsfähig. Diese Transferwirkung der Motorik auf andere Bereiche zeigt sich auch darin, dass Kinder mit einer gut ausgeglichenen Bewegung auch in anderen Bereichen ausgeglichener sind. Diesen Zusammenhang zeigte heute VSS-Obmann Günther Andergassen auf, für den der Sport ein Mehr an Freude und Lebensqualität darstellt. Den vermehrten Zuspruch den die Mitgliedschaft in Sportvereinen bei den Kindern wieder fänden, stimme ihn zuversichtlich. Einig war man sich bei der heutigen Vorstellung im Landhaus 1 in Bozen, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Vereinen notwendig sei. Basierend auf den Ergebnissen der Studie ist dem Projektteam daran gelegen, ein breites Bewusstsein für das Thema Fitness, Übergewicht und Gesundheit zu schaffen.
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red/jw