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Generaldirektor des Fürsorgeinstitutes ENPALS bei LH Durnwalder

LPA - Zu einer Aussprache haben sich am heutigen Freitagvormittag in Bozen Landeshauptmann Luis Durnwalder und der Generaldirektor des gesamtstaatlichen Fürsorgeinstitutes ENPALS, Massimo Antichi, getroffen. Dabei ging es um die Schwierigkeiten der Südtiroler Amateurmusiker und Künstler mit den Abgaben an das Institut. "Hier muss klar zwischen Hobbymusikern und hauptberuflichen Künstlern unterschieden werden", forderte Durnwalder.

Um die Probleme der Südtiroler Künstler mit den Abgaben an das Fürsorgeinstitut ENPALS ging es beim heutigen Treffen im Palais Widmann in Bozen.
Seit geraumer Zeit müssen alle in Südtirol wohnhaften Musiker und Künstler für ihre bezahlten Auftritte sowohl an die Autorenvereinigung SIAE als auch an das Fürsorgeinstitut ENPALS Abgaben entrichten. Die ENPALS-Beiträge müssen auch dann bezahlt werden, wenn die musikalische oder künstlerische Tätigkeit nur nebenberuflich ausgeübt wird. "Dies ist mit hohen Kosten und einem enormen bürokratischen Aufwand für die Veranstalter und die Musiker verbunden", betonte Landeshauptmann Durnwalder bei der heutigen Aussprache. 90 Prozent der in Südtirol wohnhaften Musiker und Künstler seien keine Profis im herkömmlichen Sinne, sondern gehen neben ihrem Hobby einer geregelten Arbeit nach. Die hohen Kosten für die ENPALS hätten dazu geführt, dass die Veranstalter nicht mehr bereit sind, einheimischen Musikgruppen und Künstlern einen Auftritt zu ermöglichen. "Auch die Künstler - oft sind es Jugendgruppen, die nur gelegentlich auftreten - sind nicht mehr bereit, den hohen bürokratischen Aufwand in Kauf zu nehmen", schilderte Durnwalder die Lage. Dies habe dazu geführt, dass die Auftrittsmöglichkeiten um 40 Prozent zurückgegangen seien.

"Hier muss endlich eine klare Unterscheidung zwischen professioneller und nebenberuflicher Tätigkeit getroffen werden", forderte Durnwalder beim Treffen mit ENPALS-Direktor Antichi. Einen Anhaltspunkt dafür biete die so genannte "Biagi-Reform" zur Neuordnung des Arbeitsmarktes, die mit 1. Jänner 2004 in Kraft getreten ist. Diese sieht für gelegentliche Arbeit eine obere Verdienstgrenze von 5000 Euro vor, bis zu welcher keine Abgaben bezahlt werden müssen. "Dies lässt sich auch auf die ENPALS-Abgaben übertragen: Wer mit seiner nebenberuflichen künstlerischen Tätigkeit weniger als 5000 Euro jährlich verdient, sollte von den Abgaben befreit sein", betonte Landeshauptmann Durnwalder. ENPALS-Generaldirektor Antichi zeigte Verständnis für die Problematik und sicherte dem Landeshauptmann zu, diese Möglichkeit zu überprüfen.

Auch für jene Musiker und Künstler, die mehr als 5000 Euro jährlich verdienen und demnach unter die ENPALS-Regelung fallen würden, forderte Durnwalder eine einfachere Lösung. "Zurzeit müssen die Künstler über einen Arbeitgeber verfügen, der sie regulär meldet und die notwendigen Sozialabgaben und Dienstbeiträge bezahlt. Auch dies bedeutet einen enormen bürokratischen Aufwand", erklärte Durnwalder. Eine mögliche Lösung wäre gegeben, wenn sich die Musiker als Einzelpersonen direkt bei der ENPALS anmelden könnten. Auch mit diesem Vorschlag zeigte sich Antichi grundsätzlich einverstanden. Schließlich verwies Durnwalder auf die Tatsache, dass die sehr komplexen Dokumente und Regelungen für die Abgaben an SIAE und ENPALS nach wie vor nur in italienischer Sprache vorliegen und eine deutsche Übersetzung dringend notwendig sei. Generaldirektor Antichi versprach, sich um dieses Anliegen zu kümmern.

"Wir haben abschließend vereinbart, dass ich Generaldirektor Antichi eine genaue Auflistung von Lösungsvorschlägen zukommen lasse, damit wir so schnell wie möglich eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden können", so Landeshauptmann Durnwalder.

bch

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