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Ladinische Grundschulen: Spitzenergebnis in Englisch bei Invalsi-Test
Über 560 Kinder und Jugendliche der Grund- Mittel- und Oberschulen in Gröden und im Gadertal haben sich an den Invalsi-Tests beteiligt. Besonderes gute Ergebnisse wurden in Englisch erzielt.
An den Lernstandserhebungen Invalsi haben in den ladinischen Tälern 185 Kinder an den Grundschulen, 205 Jugendliche an den Mittelschulen und 174 Jugendlichen an den Oberschulen teilgenommen.
Es gab drei Neuheiten für die Ladinische Schule: Erstmals beteiligten sich Kinder der ladinischen Grundschulen am Englischtest und Jugendliche der ladinischen Oberschulen legten den Test im Fach "Sprache" ab. Die dritte Neuheit war eine Erhebung in deutscher Sprache in den 3. Klassen der ladinischen Mittelschulen, nachdem diese jahrelang in italienischer Sprache durchgeführt worden war.
Besonders gute Leistungen erzielten ladinische Schüler und Schülerinnen der 5. Klasse Grundschule im Fach Englisch. Die Ergebnisse sind hervorragend: 97,8 Prozent der Schülerinnen und Schüler erreichen das Niveau A1 (Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) im Hörverständnis (Listening) und 95,1 Prozent im Leseverständnis (Reading) und das obwohl in den ladinischen Schulen – anders als im restlichen Italien - das Erlernen der englischen Sprache erst in der vierten und nicht in der dritten Klasse beginnt.
Zwar ist zu berücksichtigen, dass die Anzahl der Beteiligungen im ladinischen Schulsystem (185 Schüler und Schülerinnen der Grundschule) im Vergleich zu anderen italienischen Regionen eher gering ist, nichtsdestoweniger, in ähnlichen Gebieten, in denen mehr als eine Lernsprache vorhanden ist (z. B. im Aostatal), übersteigt der Prozentsatz der höchsten Leistung im "Listening" nicht 87 Prozent, was auch den Prozentsätzen der leistungsstärksten Regionen (Trentino, Lombardei, Venetien, Friaul-Julisch Venetien, Emilia-Romagna), sowie den italienischsprachigen Schulen in Südtirol entspricht. Obgleich in genannten Regionen die Prozentsätze für "Reading" leicht ansteigen, erreichen sie nicht die Werte des ladinischen Schulsystems, das für beide Fähigkeiten die höchsten Prozentsätze in ganz Italien aufweist.
Hervorragende Ergebnisse in Englisch werden auch in der 3. Klasse der Mittelschule und der letzten Klasse der Oberstufe erzielt. In den ladinischen Mittelschulen erreichen 98 Prozent der SchülerInnen (200 von 204) das für diese Schulstufe erwartete Höchstmaß Niveau A2 im Lesen. Beim Hörverständnis sinkt der Prozentsatz auf 93,1 Prozent, wobei er aber immer noch zu den höchsten in Italien gehört und gleich an zweiter Stelle nach dem erreichten Prozentsatz der deutschsprachigen Schulen (94,6 Prozent) liegt.
Auch die Jugendlichen im letzten Jahr der Oberstufe glänzen: Im Hörverständnis erreichen 88,5 Prozent von ihnen ein B2-Niveau, im Lesen 93,1 Prozent. Mit den deutschsprachigen Landesschulen kann die ladinische Schule gut mithalten, und es werden sei es im "Listening" (86,3 Prozent) als auch in der Kompetenz "Reading" (84,1 Prozent) gleich hohe Ergebnisse erzielt.
Die guten Ergebnisse bei den Invalsi-Prüfungen seien Beweis dafür, dass das paritätische Schulsystem im Gadertal und in Gröden sich auch sehr positiv auf den Spracherwerb der Fremdsprachen auswirkt, so der zuständige Landesrat für ladinische Bildung. Das paritätische Schulsystem ermögliche es, dass die Ladiner nicht nur ihre Muttersprache und die Zweitsprachen Deutsch und Italienisch sehr gut beherrschen, sondern auch in Englisch ausgezeichnete Ergebnisse erzielen.
Interessanterweise, deckt die Invalsi-Erhebung 2023 auch einen klaren Gegentrend in der ladinischen Schule auf: Auf gesamtstaatlicher Ebene geht klar hervor, dass das Hörverständnis im Allgemeinen geringer als das Leseverständnis ausfällt. Nicht so im Fall der ladinischen GrundschülerInnen, welche über ein höheres Hör- als Leseverständnis verfügen und somit eine Sonderstellung einnehmen. "Dieses Ausnahmeergebnis könnte auf den didaktischen Ansatz für das Sprachenlernen zurückgeführt werden, welcher vom Kindergartenalter an durch gezielte Förderung der phonologischen Bewusstheit, das Verstehen und Erkennen der Laute verschiedener Sprachen ausbildet und stärkt", erklärt die ladinische Bildungs- und Landesdirektorin, Edith Ploner, die seit Jahren auf neue pädagogische Ansätze zur Förderung der frühen Mehrsprachigkeit setzt.
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cs/red