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Blauzungenkrankheit: Weidetiere in Österreich dringend abtreiben
Fälle von Blauzungenkrankheit in Vorarlberg und in der Steiermark – Aufruf des Landestierärztlichen Dienstes: Weidetiere in Österreich dringend abtreiben
BOZEN (LPA). Die Blauzungenkrankheit unter Wiederkäuern verbreitet sich exponentiell und hat nun auch Österreich, das bis gestern seuchenfrei war, erreicht. Aus der Steiermark und Vorarlberg wurden Fälle gemeldet und zwei verschiedene Virus-Serotypen identifiziert (vier und drei – insgesamt gibt es 26).
Jedes Jahr werden mehr als 5.000 Tiere von Südtiroler Halterinnen und Haltern auf Weiden in Österreich getrieben – in der Regel ins benachbarte Tirol, das von den Seuchenherden weit entfernt ist. Der Landestierärztliche Dienst drängt im Sinne der Prävention nachdrücklich darauf, alle Rinder, Schafe und Ziegen, die sich noch auf Weiden auf österreichischem Staatsgebiet befinden, umgehend abzutreiben. Im heimischen Stall oder auch auf der Heimweide sollen diese Tiere mindestens sieben Tage von den restlichen Tieren gesondert gehalten und mit einem Insektenschutz behandelt werden. Die Landwirtinnen und Landwirte sind dazu angehalten, ihre Tiere in dieser Zeit mit besonderer Aufmerksamkeit zu beobachten und im kleinsten Verdachtsfall sofort den Amts- oder Betriebstierarzt oder -tierärztin verständigen.
Bei Tieren zeigt sich die Krankheit nach einer Inkubationszeit von mindestens einer Woche anfangs durch hohes Fieber. Die anschließenden Symptome hängen vom Typ des Blauzungenvirus ab. Typisch sind Schwellungen im Kopfbereich und an den Extremitäten, auch schaumiger Speichelfluss, seröser bis eitriger Nasenausfluss und Atembeschwerden treten häufig auf. Eine bläuliche Verfärbung (Zyanose) im Maulbereich und an der Zunge ist möglich. Daher kommt auch der Name Blauzungenkrankheit. Bei Schafen verläuft die Krankheit meist tödlich, bei Rindern und Ziegen zeigt die Infektion in der Regel einen milderen Verlauf. "Ich erinnere daran, dass die Blauzungenkrankheit für Menschen in keinem Fall eine Gefahr darstellt. Es gibt keinen Grund zur Panik, allerdings ist im Sinne der Tiergesundheit Vorsicht geboten", sagt Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher, der gemeinsam mit dem Landestierärztlichen Dienst die Lage genau beobachtet.
Für Herden in Südtirol gelten weiterhin die Empfehlungen, die bereits gestern mitgeteilt wurden (LPA hat berichtet): Tierverbringungen aus infizierten Gebieten unterlassen, ebenso die Wiederkäuer von Tieransammlungen in infizierten Gebieten fernzuhalten.
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uli