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Studie zeigt Anstieg des Nickelgehalts in Oberflächengewässern

In einigen Bächen und Flüssen im Vinschgau steigt Nickelkonzentration – Klimawandel begünstigt natürliche Freisetzung aus Gestein - Studie von unibz und Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz

VINSCHGAU (LPA). Der Qualitätszustand der Gewässer in Südtirol wird von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz laufend überwacht und untersucht. "Er ist sowohl in ökologischer als auch in chemischer Hinsicht generell gut", unterstreicht Christian Bachmann, Direktor des Labors für Wasseranalysen und Chromatografie in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. Unter den vielen Parametern, die bewertet werden, ist auch der Gehalt an Schwermetallen, darunter Nickel, das negative Effekte auf Wasserlebewesen und den Menschen haben kann.

"In den vergangenen Jahren haben wir in einigen Flüssen und Bächen im Vinschgau einen Anstieg der Nickelkonzentration beobachtet, auch in niedrigen Höhenlagen", berichtet Robert Faes, Direktor des Landesamtes für Gewässerschutz. Die untersuchten Gewässer befinden sich im Einzugsgebiet von Gebirgs- und Gletscherbächen. Dass die steigenden Konzentrationen vom Menschen verursacht werden, konnte daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. "Um das Phänomen besser zu verstehen, haben wir die Freie Universität Bozen um wissenschaftliche Unterstützung gebeten", so Faes.

In einer Zusammenarbeit von Freier Universität Bozen, Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, Eco Research Bozen und Edmund-Mach-Stiftung in San Michele all’Adige wurden die Daten zur Nickelkonzentration in den Oberflächengewässern im Einzugsgebiet der Oberen Etsch im Zeitraum von 2005 bis 2023 wissenschaftlich untersucht. Über einen kürzeren Zeitraum wurde auch jene im gesamten Flusslauf des Schnalserbaches, eines Nebenflusses der Etsch, überprüft.

Die Ergebnisse der Studie

Wie Stefano Brighenti, Forscher an der Freien Universität Bozen und Koordinator der wissenschaftlichen Studie, erklärt, zeigt die Studie, dass die Nickelkonzentration in einigen Vinschger Oberflächengewässern seit etwa zehn Jahren ansteigt. An 40 Prozent der 40 Probenahmestellen des Messnetzes, einschließlich der Strecke flussabwärts bis zur Töll, wurden der Grenzwert von 4 Mikrogramm Nickel pro Liter überschritten. Insbesondere in der Etsch und in einigen Seitenbächen des Vinschgaus wurden an einigen Analysestellen Werte zwischen 5 und 10 Mikrogramm pro Liter erreicht, mit Höchstwerten von 20 bis 40 Mikrogramm pro Liter im Allitzbach, der zwischen Laas und Schlanders in die Etsch fließt. 

Nickel aus dem Gestein freigesetzt

Die Ursache dafür: "Nickel kann aufgrund einer natürlichen Freisetzung aus Gestein und Boden im Wasser vorhanden sein", berichtet Brighenti. "Der Rückgang der Permafrostgebiete und der Gletscher, die vom Klimawandel hervorgerufen werden, begünstigt chemische Reaktionen, die das Gestein angreifen und zur Freisetzung von Nickel in das Wasser führen." Der Prozess trete nur in bestimmten Gesteinsarten auf, die gerade im Vinschgau und speziell in der geologischen Einheit Ötztal häufig vorkommen. Das erkläre die erhöhten Nickelkonzentrationen in den Oberflächengewässern, insbesondere in der Nähe von Gletschern und Permafrostgebieten. 

Die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz setzt die kontinuierliche Überwachung der Oberflächengewässer fort und beobachtet weiterhin die Entwicklung sämtlicher Parameter sowie deren Ursachen.

red/mpi

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