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Misshandlung älterer Menschen: "Hinschauen und falls nötig eingreifen"

Zum Aktionstag am 15. Juni erinnert Seniorenlandesrätin Pamer an das "Silbertelefon" und unterstreicht die Wichtigkeit präventiver und unterstützender Maßnahmen

BOZEN (LPA). Am 15. Juni ist der Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen. Der Aktionstag wurde 2006 initiiert, um für das Thema zu sensibilisieren und darauf aufmerksam zu machen, dass es sich bei der Misshandlung älterer Menschen um eine weit verbreitete und oft verborgene Form der Misshandlung handelt sowie die Notwendigkeit eines besseren Schutzes zu unterstreichen. "Laut Schätzungen wird etwa einer von sechs Menschen über 60 Jahren in irgendeiner Form in der Gesellschaft misshandelt. Es betrifft also viele, und das Phänomen wird in den kommenden Jahren aufgrund des demografischen Wandels und der Tatsache, dass der Anteil der über 60-Jährigen an der Gesamtbevölkerung anwachsen wird, weiter zunehmen", hebt Seniorenlandesrätin Rosmarie Pamer hervor.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann die Misshandlung älterer Menschen definiert werden als "eine einmalige oder wiederholte Handlung oder das Fehlen einer angemessenen Handlung innerhalb einer Beziehung, in der Vertrauen erwartet wird, die einer älteren Person Schaden oder Leid zufügt". Die Formen von Misshandlung älterer Menschen umfassen ein breites Spektrum – von körperlichem über psychologischen oder emotionalen bis hin zu sexuellem und finanziellem Missbrauch.

"Auch in Südtirol leiden ältere Menschen an verschiedenen Formen von Gewalt, doch viele Taten und Vorfälle werden nicht gemeldet – manchmal aus Scham, manchmal auch, weil die Betroffenen sich nicht darüber im Klaren sind, was ihnen widerfährt", sagt Landesrätin Pamer. "Deshalb gilt es, genau hinzuschauen und falls nötig einzugreifen." Das tue etwa auch das öffentliche System mit dem ambulanten Betreuungsdienst.  

In Südtirol gibt es seit einigen Jahren ein sogenanntes Silbertelefon, an das sich Seniorinnen und Senioren wenden können, die selbst Opfer von Gewalt sind, aber auch andere Personen, die von Gewaltvorfällen erfahren. Das Silbertelefon ist von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie am Donnerstagnachmittag von 14.30 bis 17.30 Uhr unter der Telefonnummer 0471 16 26 266 erreichbar.

Zudem kümmern sich die Seniorengemeinderäte bzw. -beiräte in den Gemeinden um Belange von älteren Menschen. Bereits gearbeitet wird weiters an der Einrichtung einer Ombudsstelle für Senioren.

"Es geht darum, ein Netz von präventiven und unterstützenden Maßnahmen zu knüpfen, und als Gesellschaft gemeinsam gegen die Misshandlung älterer Menschen anzugehen – was insbesondere auch bedeutet, nicht wegzuschauen", unterstreicht Landesrätin Pamer.

red

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