News / Archiv
News
Analyse Siedlungsabfälle: Getrennte Sammlung in Südtirol funktioniert
Daten zum Stand der getrennten Abfallsammlung in Südtirol vorgestellt – Mülltrennungsquote von 70 Prozent erreicht – Anteil an organischem Abfall im Restmüll gesunken
BOZEN (LPA). Alle fünf bis zehn Jahre wird auf Landesebene eine Analyse der festen Siedlungsabfälle durchgeführt, die letzte geht auf das Jahr 2016/17 zurück. Nun ist die Analyse der Siedlungsabfälle 2024/25 abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden am 19. Juni im Landhaus 1 in Bozen den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und Stadtwerke, die Abfallanlagen und Recyclinghöfe betreiben, vorgestellt.
"Die Abfallanalyse ist ein wertvolles Instrument, um den aktuellen Stand der getrennten Abfallsammlung zu ermitteln und gezielte Maßnahmen für die Zukunft abzuleiten: Damit sehen wir, wo wir uns verbessern können und wie wir auf lokaler Ebene die Sammeldienste richtig dimensionieren", betonte der Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz Peter Brunner. „Derzeit stehen mehr als 80 kommunale und übergemeindliche Recyclinghöfe in Südtirol zu Verfügung: Sie leisten einen wichtigen Beitrag, um umweltgerechtes Verhalten zu fördern."
Mülltrennungsquote von 70 Prozent
Wie Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, unterstreicht, kann Südtirol auf eine engagierte und verantwortungsbewusste Bevölkerung zählen: "Dem täglichen Einsatz der Bürgerinnen und Bürger ist es zu verdanken, dass wir eine Mülltrennungsquote von 70 Prozent erreicht haben." Auch in Bezug auf die Qualität seien die Ergebnisse sehr gut: Der Anteil an gefährlichen Haushaltsabfällen ist im Vergleich zu 2016 um 35 Prozent zurückgegangen. Der Anteil an organischem Abfall im Restmüll liegt unter zehn Prozent. „Es ist von 11,19 Prozent im Jahr 2016 auf 8,92¿Prozent zurückgegangen, was die Wirksamkeit der Biomüllsammlung belegt, auch wenn es zwischen den Bezirken Unterschiede gibt“, so Angelucci. Nur 3,2¿Prozent des Restmülls besteht aus noch genießbaren, nicht verzehrten Lebensmitteln - ein Wert unter dem EU-Durchschnitt.
Der Anteil an Kunststoffen im Restmüll ist rückläufig, gleichzeitig zeigt sich ein leichter Anstieg der Papier- und Kartonverpackungen im Restmüll. „Insgesamt nimmt der Anteil an nicht verwertbaren Materialien im Restmüll zu – ein Hinweis darauf, dass die getrennte Sammlung immer besser die verwertbaren Fraktionen abfängt“, so der Amtsdirektor.
Die Abfallanalyse wurde vom Landesamt für Abfallwirtschaft koordiniert und in Zusammenarbeit mit den Bezirksgemeinschaften, Eco Center AG, SEAB und dem durchgeführt. Von den Siedlungsabfällen aus allen Südtiroler Bezirken und der Stadt Bozen, die eigentlich für die Müllverwertungsanlage in Bozen Süd bestimmt sind, wurden im Zeitraum Oktober-November 2024 an der Mülldeponie Pfatten rund 100 Abfallproben entnommen und vom beauftragten Unternehmen Affidavit GmbH in rund 30 verschiedene Kategorien sortiert, darunter Papier, Karton, Glas, Metalle, Kunststoffe, Biomüll, Grünabfälle, Lebensmittelabfälle usw. Die Sortierdaten wurden in einer Datenbank gesammelt und ausgewertet, wie Roberto Delbuono, Lucia Socini und Marco Bellocchio von der Affidavit GmbH berichteten.
mpi
Andere Mitteilungen dieser Kategorie
- Ozon-Konzentrationen auch am 15. Juni hoch (16.06.2025)
- CORE: Pilotprojekt zur Kompostierung von Gärresten vorgestellt (16.06.2025)
- Klimaplan: 54 Maßnahmen sind neu und umsetzbar (14.06.2025)