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"Goodbye Glaciers. Forever?": Den Gletscherschwund vor Augen

Bis zum 27. Juli ist die Ausstellung über das Schwinden der Gletscher im Alpenraum im Muse, dem Museum für Wissenschaft in Trient, zu sehen - Im August kommt sie nach Bozen

TRIENT/BOZEN (LPA). Am 21. Juni wird im Muse in Trient die Wanderausstellung "Goodbye Glaciers. Forever?" eröffnet: Sie bietet eine visuelle und wissenschaftliche Darstellung des Gletscherschwunds der vergangenen 160 Jahre, die durch fotografische Vergleiche zwischen historischen und zeitgenössischen Bildern sichtbar wird. Bei einem Rundgang können die Gletscher des Alpenbogens und die in den Euregio-Ländern Trentino, Südtirol und Tirol durchgeführten glaziologischen Überwachungsmaßnahmen besichtigt werden.

In den vergangenen 200 Jahren haben die Alpengletscher durchschnittlich 70 Prozent ihrer Fläche verloren. "Gebirgsgletscher gelten als Schlüsselindikatoren für Klimaänderungen", weist Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher hin: "Mit der fortschreitenden Ausdünnung der Gletscher ist eine stetig zunehmende Fragmentierung zu beobachten, und die Gletscherteile haben sich seit 1997 mehr als verdoppelt. Die Situation wird daher immer ernster, weshalb das Land Südtirol weiterhin in die Bewusstseinsbildung und in Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel investiert."

Modellrechnungen zufolge ist das Schicksal vieler Gletscher bis zum Ende dieses Jahrhunderts besiegelt. "Fast alle Gletscher in den Ostalpen werden verschwinden, nur der Zeitpunkt wird unterschiedlich sein", unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger: "Die Gletscher über 3500 Höhenmetern werden eine längere Lebensdauer haben. Aber die meisten Gletscher im Alpenbogen werden innerhalb der kommenden Jahrzehnte verschwinden." Um die tiefgreifenden Veränderungen der Gletscher zu dokumentieren, haben das Muse, das Museum für Wissenschaft in Trient, Eurac Research, die Universität Innsbruck und der Österreichische Alpenverein unter der Federführung der Agentur für Bevölkerungsschutz die fotografische Wanderausstellung "Goodbye Glaciers. Forever?" erarbeitet.

"In Südtirol wurde gerade im Kontext der homogenisierten Südtiroler Gletscherinventare 1997, 2005 und 2017 das neue Gletscherinventar 2023 fertiggestellt", fasst der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale zusammen (LPA hat berichtet): "Das Gletscherinventar beinhaltet 729 Gletscherflächen in 7 Gebirgsgruppen mit einer Gesamtfläche von 72,1 Quadratkilometer. Die Analysen und Vergleiche mit den bestehenden Inventaren zeigen für den Zeitraum 2017 bis 2023 eine klare Beschleunigung der Abschmelzraten in allen Gebirgsgruppen bei einem Flächenverlust von 13,8 Quadratkilometern beziehungsweise 16 Prozent. Dies, obwohl die Gletscher im Gebiet seit 1997 bereits 41 Prozent ihrer Gesamtfläche verloren und sich generell in höher gelegene Regionen zurückgezogen haben. Die Anzahl der erfassten Gesamtgletscher hat sich seit 1997 um 31 verringert, und das aktuelle Inventar für 2023 umfasst noch 203 Gletscher."

Ausstellung bis Ende Juli in Trient, im August in Bozen, im September in Innsbruck

Die Wanderausstellung "Goodbye Glaciers" ist 2019 im Rahmen des Interreg Italien-Österreich-Projekts GLISTT entstanden (LPA hat berichtet). Anlässlich des Internationalen Jahres zur Erhaltung der Gletscher wird die Ausstellung nun mit neuem Titel "Goodbye Glaciers. Forever?" und neuen Inhalten gezeigt.

Die Ausstellung im Muse wird am 21. Juni eröffnet und bleibt bis zum 27. Juli zugänglich; sie ist in zwei unterschiedliche, sich ergänzende Bereiche unterteilt: die Agora, wo die Fototafeln mit der Installation "From Ice to Us" (Vom Eis zu uns) in Dialog treten und die Galerie der Nachhaltigkeit, wo die Bilder Teil eines umfassenderen Diskurses über globale Umweltprobleme sind. (Faltblatt und Postkarte im Anhang)

Den ganzen Monat August über wird die Ausstellung in der Stadtgalerie am Dominikanerplatz in Bozen zu sehen sein und vom 3. bis zum 18. September in Innsbruck.

mac

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