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Altkleider-Sammlung: Gemeinden weiterhin zuständig

Sammlung über Recyclinghöfe oder Wertstoffsammelstellen – Künftig Ausschreibung des Dienstes über die Gemeinden oder Bezirksgemeinschaften

BOZEN (LPA). Wohin mit den Altkleidern? Diese Frage stellen sich viele Südtirolerinnen und Südtiroler spätestens, seit die Caritas der Diözese Bozen-Brixen angekündigt hat, die Altkleider-Sammlung in Südtirol mit Ende 2025 einzustellen. Zudem ist in seit dem 1. Jänner 2025 in der Europäischen Union eine neue Regelung zu Textilabfällen in Kraft getreten. Sie besagt, dass Altkleider nicht im Restmüll landen dürfen, sondern recycelt werden müssen.
Für Südtirol ändert sich vorerst nichts, informiert das Ressort für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport des Landes. Denn in Italien ist die getrennte Sammlung von Textilien gemäß nationalem Einheitstext zum Umweltschutz bereits seit 1. Januar 2022 verpflichtend.

"Alle 116 Gemeinden Südtirols erfüllen derzeit die geltenden rechtlichen Vorgaben", unterstreicht der zuständige Landesrat Peter Brunner. Sie führen die Altkleider-Sammlung durch, direkt oder indirekt über beauftragte Genossenschaften. Die gemeindeeigenen Recyclinghöfe bzw. die Wertstoffsammelstellen auf Bezirksebene stellen dabei bereits bestehende, geeignete Standorte für die Sammlung von Altkleidern dar, so der Landesrat.

Laut dem Landesamt für Abfallwirtschaft handelt es sich um 2000 bis 3000 Tonnen Textilabfall, die in Südtirol jährlich anfallen. Künftig muss die Sammlung der Altkleider entweder durch die Gemeinde oder über die Bezirksgemeinschaft ausgeschrieben werden, sofern noch nicht geschehen. "Kurz gesagt, die Sammlung von Altkleidern wird wie bisher fortgesetzt, jedoch müssen sich die Gemeinden an andere Betreiber wenden", unterstreicht Brunner. Gemeindenverband, Bezirksgemeinschaften und Landesamt für Abfallwirtschaft sind im Austausch. Unter anderem wird überprüft, ob in naher Zukunft die Errichtung einer Sortieranlage auf Landesebene sinnvoll sein kann.

Textilkonsum reduzieren 

"Unabhängig davon gibt es auf lokaler Ebene bereits viele Ansätze und funktionierende Lösungen, etwa über  Kleiderkammern, durch die gut erhaltene Kleidung bedürftige Menschen erreicht. Auch Tausch- und Verschenk-Plattformen sind zu befürworten. Alle diese Initiativen schaffen einen Mehrwert, konkrete Förderprogramme dafür von Seiten des Landes sind derzeit aber nicht geplant", erklärt Landesrat Brunner.

Darüber hinaus weist Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft, darauf hin, dass die wirksamste Maßnahme gegen die zunehmende Textilflut im bewussten Konsum liegt. "Wer weniger, dafür langlebige Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Wolle kauft, leistet einen direkten Beitrag zur Abfallvermeidung", so Angelucci. Kleidung aus hochwertigen Naturmaterialien habe in der Regel eine längere Lebensdauer, lasse sich besser reparieren und sei am Ende ihres Lebenszyklus' leichter zu recyceln. "Neben Sammeln und Recyceln ist vor allem die Reduzierung des Konsums ein zentraler Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft", unterstreicht er weiters.

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