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LR Widmann: "Vor Einführung von flächendeckender LKW-Maut Absprache mit Nachbarn“
LPA - "Wenn über die Einführung einer LKW-Maut auf allen Straßen in Österreich nachgedacht wird, dann sollte dies unbedingt in Absprache mit den umliegenden Ländern erfolgen, weil eine Lkw-Maut auch für Südtirol interessant sein kann“: Mit diesen Worten nimmt Verkehrslandesrat Thomas Widmann zu Medienberichten vom heutigen Donnerstag Stellung, nach denen der österreichische Verkehrsminister Hubert Gorbach die Einführung einer flächendeckenden LKW-Maut als „Fernziel“ bezeichnet hatte. Es bestehe nämlich die Gefahr, dass der LKW-Verkehr auf Nebenrouten verlagert werde, meint Widmann.
Der österreichische Verkehrsminister Hubert Gorbach hatte am gestrigen Mittwoch nach Abschluss der Transitblockaden in Österreich die flächendeckende LKW-Maut nach Schweizer Vorbild als „Fernziel“ bezeichnet. „Sollten dies wirklich die Pläne der österreichischen Regierung sein, so sollte eine solche Maßnahme unbedingt mit den umliegenden Ländern und vor allem auch mit Südtirol abgesprochen werden“, sagt Verkehrslandesrat Thomas Widmann zu diesem Vorschlag, der sich durchaus eine LKW-Maut auch für Südtirol vorstellen kann.Der Verkehr sei immer ein grenzüberschreitendes Problem. Wenn eine solche flächendeckende Maut nur in einem Land eingeführt werde, so wirke sich dies mit Sicherheit negativ auf die Nachbarländer aus. Stark betroffen wären dabei das Vinschgau und das Pustertal – Verkehrswege, die bereits jetzt bis an die Grenzen der Belastbarkeit beansprucht werden. „Deshalb ist es unbedingt notwendig, derartige Maßnahmen vorher zu besprechen und aufeinander abzustimmen“, betont Landesrat Widmann, der ein schnelles Treffen mit dem österreichischen Verkehrsminister plant.
Eine einseitige Einführung einer flächendeckenden LKW-Maut könne dazu führen, dass der Verkehr einfach in Seitentäler verlagert wird, in denen keine Maut anfällt, gibt Widmann zu bedenken. Damit wäre das Problem nur verlagert, aber keinesfalls gelöst. „Das primäre Ziel für die Bewältigung des Transitverkehrs muss weiterhin die konsequente Verlagerung des Transitverkehrs von der Straße auf die Schiene sein. Nur so können Bevölkerung und Umwelt entlang der Transitrouten langfristig entlastet werden“, unterstreicht Widmann.
Widmann bekräftigt seine Forderung nach einem umfassenden Gesamtkonzept, das er gemeinsam mit der Bevölkerung, den verschiedenen Interessensgruppen und den angrenzenden Ländern im Alpenraum in Angriff nehmen will: „Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von durchaus interessanten Vorschlägen von verschiedener Seite. Allein – diese Vorschläge können nur dann hilfreich sein, wenn sie in einem Gesamtkontext stehen.
„Ein wichtiger Schritt wäre die Einführung von Mindeststandards im Bereich LKW-Verkehr. Leider gibt es zurzeit keine geltenden Bestimmungen im Bereich Umweltschutz, daher wäre ein erster Schritt die verstärkte Kontrolle auf Überladung“, betont Widmann. Vor allem die Lkws aus Griechenland und der Türkei gelten als Dreckschleudern und sind vielfach überladen. Es sei ihm deshalb ein Anliegen, sobald als möglich mit den verantwortlichen Stellen in Rom über dieses Problem zu sprechen und die Kontrollen zu verschärfen.
bch
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