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Ferialpraktika für Schüler und Studenten wieder möglich
LPA - Die neuen Bestimmungen für die Ferialpraktika im kommenden Sommer wurden am heutigen Freitagvormittag im Palais Widmann in Bozen vorgestellt. Die entsprechende Vereinbarung mit den Gewerkschaften haben die Verantwortlichen des Landes vor wenigen Tagen unterzeichnet. Vorgestellt wurde heute auch ein Bericht über die Ferialpraktika in den vergangenen fünf Jahren.
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"Der Schwerpunkt liegt bei einem Ferialpraktikum immer im praktischen Anlernen und in der Orientierung am Arbeitsplatz. Die Arbeitsleistung selbst steht im Hintergrund. Auch handelt es sich bei einem Ferialpraktikum um kein Arbeitsverhältnis", erklärte Abteilungsdirektor Sinn. Das Abkommen für die Abwicklung der Ferialpraktika im kommenden Sommer wurde in diesen Tagen von den Verantwortlichen des Landes, den Gewerkschaften und den größten Südtiroler Berufsverbänden unterzeichnet. Die Inhalte dieses Abkommens, insbesondere die Neurungen im Vergleich zu den vergangenen Jahren, wurden heute vorgestellt. Ein Ferialpraktikum ausüben können demnach alle Schüler und Studierenden, welche die Schulpflicht erfüllt, das 15. Lebensjahr vollendet und an einer Oberschule oder an einer Universität eingeschrieben sind. Als Taschengeld können die Betriebe den Jugendlichen einen monatlichen Betrag von bis zu 600 Euro brutto auszahlen.
Zwei neue Voraussetzungen kamen in diesem Jahr hinzu: Ein Praktikum können Jugendliche nur dann ausübern, wenn sie in der Vergangenheit nicht schon ein Arbeitsverhältnis mit gleichen Aufgaben eingegangen sind. Auch dürfen Jugendliche, die bereits Praktika im Gesamtumfang von sechs Monaten absolviert haben, kein Ferialpraktikum mehr machen. "Damit wollen wir gewährleisten, dass möglichst viele Jugendliche die Möglichkeit erhalten, sich im Rahmen eines Praktikums einen ersten Einblick in das Berufsleben zu verschaffen", erklärte Gnecchi diese Neuregelung.
Vorgestellt wurde heute auch ein Bericht der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt zu den Ausbildungs- und Orientierungspraktika in Südtirol im Zeitraum von 1999 bis 2003. Seit der Einführung der Praktika im Jahre 1999 haben 7427 die Möglichkeit eines Ferialpraktikums genutzt. 5357 davon nahmen diese Chance einmal in Anspruch, 578 öfter als zweimal. Rund die Hälfte der männlichen Jugendlichen absolviert ihr Praktikum vor Vollendung des 16. Lebensjahres, in vielen Fällen handelt es sich dabei um Jugendliche, die von den Berufsschulen kommen. Mädchen absolvieren ihr Praktikum tendenziell später: Etwa die Hälfte von ihnen kommt von Schulen mit wirtschaftlicher, pädagogischer oder sozialer Ausrichtung. "Die Ferialpraktikanten waren auch bei den Betrieben sehr gefragt: Dies zeigt allein die Zahl der Prakitkanten, die von 1511 im Jahr 1999 auf 2169 im vergangenen Jahr angestiegen ist", beschrieb Amtsdirektor Luther die Entwicklung.
"Auch in diesem Sommer rechnet die Landesabteilung für Arbeit wieder mit rund 2000 Anfragen für Ferialpraktika von Seiten der Jugendlichen", schätzte Sinn. Der Großteil der Praktika werde verständlicherweise im Sommer abgewickelt, drei Viertel der Jugendlichen sei zwischen 14 und 17 Jahren alt. Die meisten Jugendlichen arbeiten in den Sektoren Handwerk (26,8 Prozent) und Handel (26,7 Prozent), gefolgt von den Dienstleistungen (24,4 Prozent) und der Industrie (16,8 Prozent). Die Zufriedenheit von Seiten der Jugendlichen ist sehr unterschiedlich: 57 Prozent der Schüler und Studenten bezeichneten die Qualität der Ausbildung im Praktikum als "gut", 29 Prozent als "sehr gut", fünf Prozent als unbefriedigend, neun Prozent gaben an, überhaupt keine Ausbildung erhalten zu haben. Immerhin 84 Prozent der Jugendlichen gab an, die Erfahrung eines Ferialpraktikums wiederholen zu wollen.
bch
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Die neuen Bestimmungen für die Ferialpraktika wurden heute in Bozen vorgestellt.
(Foto: LPA/Arno Pertl)
(Foto: LPA/Arno Pertl)
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