News / Archiv
News
Zweiter MiniMed-Vortrag am 3. Mai zum Thema Rauchen
LPA - Rund um das weit verbreitete Laster des Rauchens dreht sich der zweite Vortrag des diesjährigen "MiniMed"-Studiums. Der Vortrag zum Thema "Das Rauchen - tägliche Gewohnheit oder gefährliche Sucht?" findet am 3. Mai um 20 Uhr im Bozner Waltherhaus statt. Referenten sind wie gewohnt zwei Fachleute aus der Praxis, der Eintritt ist frei.
In Südtirol rauchen rund 20 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren. Die meisten Raucher gehören der Altersklasse von 25 bis 34 Jahren an. Laut einer Studie des Landesressorts für Gesundheitswesen aus dem Jahr 2001 rauchen 53 Prozent der jugendlichen Berufs- und Oberschüler, wobei keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen. Zirka 80 Prozent der Raucher geben an, in ihrer Jugend mit dem Rauchen begonnen zu haben. Das durchschnittliche Einstiegsalter ins Rauchen nimmt immer mehr ab und liegt bereits bei unter 15 Jahren.Zudem haben Studien ergeben, dass die Rauchgewohnheiten der Eltern, der Lehrpersonen und von Identifikationsfiguren im Allgemeinen die Entscheidung stark mit beeinflussen, ob ein Jugendlicher mit dem Rauchen beginnt.
Am stärksten gesundheitsgefährdet ist, wer als Teenager zu rauchen beginnt und dann auch als Erwachsener weiterraucht. Von Jugendlichen, die mit dem Rauchen beginnen und nicht bald versuchen, aufzuhören, wird Schätzungen zufolge ein Viertel im Alter von 35 bis 69 Jahren und ein weiteres Viertel im Alter von etwa 70 Jahren an den direkten Folgen des Tabakkonsums sterben.
Bereits Mitte der 50er Jahre wurde erstmals wissenschaftlich nachgewiesen, dass regelmäßiger Tabakkonsum das Risiko erhöht, an Krebs zu erkranken. In den Industrieländern ist schätzungsweise knapp ein Drittel aller Krebserkrankungen auf den Konsum von Nikotin zurückzuführen. Aber nicht nur Krebs - auch chronische Bronchitis, Raucherbein und Herzinfarkt gehören zu den schweren körperlichen Schädigungen und Erkrankungen, die durch das Rauchen hervorgerufen werden können. Im Vergleich zu Nichtrauchern verkürzt sich bei Rauchern die Lebenserwartung um bis zu 25 Jahre. Wer aufhört zu rauchen, kann diese Entwicklung zumindest teilweise rückgängig machen. Je früher dies geschieht, desto früher gleicht sich das Risiko nach mehreren Jahren oder Jahrzehnten wieder an das eines Nichtrauchers an.
Passivraucher haben ebenfalls ein erhöhtes Krebsrisiko: wer mitraucht oder mitrauchen muss, erhöht sein Lungenkrebsrisiko um etwa 40 Prozent. Passives Rauchen erhöht besonders bei Kindern die Wahrscheinlichkeit von Asthma und Atemwegsproblemen und ist ein Hauptfaktor für den plötzlichen Kindstod (SIDS). Vom Verzicht auf den Glimmstängel profitieren also nicht nur Raucher, sondern auch ihre Umwelt. Die beiden Referenten - Christian Kähler von der Universitätsklinik für Innere Medizin Innsbruck und Alessandro Faggionato vom Überbetrieblichen Pneumologischen Dienst - beantworten beim Vortrag am 3. Mai unter anderem Fragen zur Wirkung von Nikotin auf den menschlichen Organismus, die häufigsten Langzeitschäden und die Möglichkeiten, mit denen man sich das Rauchen dauerhaft abgewöhnen kann.
bch