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Schwammspinner treibt im Großraum Bozen wieder sein Unwesen
LPA - Wie bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres werden auch heuer wieder die sonnenexponierten Hanglagen um Bozen und im unteren Eisacktal von den Raupen des Schwammspinners befallen. Im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch eine wesentlich geringere Fläche von der Plage befallen, teilt die Landesabteilung für Forstwirtschaft mit.
Beim Schwammspinner (Lymantria dispar) handelt es sich um eine Schmetterlingsart, die vor allem in südlichen Regionen sehr verbreitet ist. Im Vorjahr waren insgesamt 2235 Hektar Laubholzniederwald in Ritten, Unterinn, Atzwang, Burgstall, Terlan, Leifers, Pfatten, Branzoll sowie bei Moritzing/Gries betroffen. Die von den Raupen befressenen Niederwald-Bestände begrünten sich aber schon im Laufe des Sommers wieder neu, zu Schäden kam es nicht. Ein solch massenhaftes Auftreten von Raupen des Schwammspinners war in Südtirol in den wärmeren Lagen des Etsch- und Eisacktales bereits in den vergangenen 50 Jahren von der Forstverwaltung mehrmals registriert worden, und zwar in den Jahren 1953, 1973 und 1993. Die Abstände zwischen den Plagen betrugen früher jeweils 20 Jahre. „Die Verkürzung dieser Intervallphase seit dem letzten Befall 1993 in Südtirol auf nunmehr 10 Jahre, kann als weiteres Zeichen der derzeitigen globalen Erwärmung angesehen werden, was mehr als der Befall selbst ein Grund zur Besorgnis ist“, schreibt die Abteilung für Forstwirtschaft in ihrer Aussendung.In den betroffenen Laubholzbeständen – befallen werden vor allem Eichen, Hopfenbuchen und Blumeneschen - sind die großen, behaarten Raupen dieses Nachtfalters teilweise in Massen zu beobachten. Sie sind bereits dabei ihre Larvenfraßphase zu vollenden, um sich dann in Juni zu verpuppen.
„Wenn auch die betroffenen Waldbestände derzeit stellenweise ein beeinträchtigtes Bild bieten, so sind dennoch keine nachhaltigen Schäden zu erwarten. Die kahl gefressenen Laubbäume werden nach den langjährigen früheren Beobachtungen und Erfahrungen bis Mitte Juli erneut zum Blattaustrieb kommen, so dass kaum mehr Spuren des Befalles zu sehen sein werden“, beruhigt die Forstverwaltung. Auch für die menschliche Gesundheit bestehe keine Gefahr. „Die behaarten Raupen des Schwammspinners erweisen sich als harmlos, im Gegensatz zu jenen des Kiefernprozessionsspinners, welche bekanntlich zu allergischen Hautausschlägen führen“, heißt es in der Aussendung.
Aus diesem Grund seien auch keine Maßnahmen zur Bekämpfung erforderlich.
Von einer Bekämpfung ist aus ökologischen Überlegungen sei sogar abzuraten, denn nur so könnten sich die natürlichen Feinde des Schwammspinners entwickeln und längerfristig einen weiteren Befall unterbinden.
bch
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