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Neue Studie über Bedürfnisse von Südtiroler Familien vorgestellt

LPA - Mit einer Studie wurde 1994 anlässlich des „Internationalen Jahres der Familie“ die Situation der Familien in Südtirol erhoben. Zehn Jahre danach hat das Land erneut eine Untersuchung zur Entwicklung der Familien in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse dieser Studie mit dem Titel „Familiendynamiken und sozialer Bedarf“ stellte Soziallandesrat Richard Theiner am heutigen Mittwochvormittag im Bozner Pastoralzentrum vor.

Landesrat Theiner bei der heutigen Vorstellung der Studie über die Bedürfnisse der Südtiroler Familien.
Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag des Landesressorts für Sozialwesen von zwei Fachleuten aus Mailand: Francesco C. Billari ist Dozent für Demografie am Institut für Quantitative Methoden der Universität „Luigi Bocconi“, der Soziologe Luigi Mauri ist Direktor der Forschungs- und Beratungsgesellschaft „Synergia“. Anhand von 500 Interviews haben die beiden Forscher die Aussagen zweier Generationen von Frauen miteinander verglichen: die eine Gruppe war zwischen 26 und 30 Jahren, die zweite Gruppe zwischen 36 und 40 Jahren alt. Innerhalb von nur zehn Jahren – so das Ergebnis der Studie, hat sich das Heiratsalter der Frauen um mehr als drei Jahre nach hinten verschoben: Frauen treten aber nicht nur später in den sprichwörtlichen Hafen der Ehe ein, auch bei der Geburt ihres ersten Kindes sind sie älter als ihre Kolleginnen in der Mitte der 90er Jahre. Parallel dazu sind auch die neuen Formen des Zusammenlebens außerhalb der Form der klassischen Familie immer mehr auf dem Vormarsch.

"In einer Zeit, in der sich die Bedürfnisse der Familie ebenso schnell ändern wie die Gesellschaft selbst, sind solche Studien besonders nützlich. Diese Studie enthält wertvolle Anregungen für eine effiziente Familienförderung", unterstrich Landesrat Theiner bei der heutigen Vorstellung der Studie. Die vorliegende Studie sei eine Bestätigung für die Maßnahmen des Landes zu Gunsten der Kinder bis zu drei Jahren. "Ich habe in der Landesregierung erst kürzlich einen Gesetzentwurf vorgebracht, der zum einen die gesetzliche Neuregelung der Kleinkinderhorte und zum anderen deren Anbindung an die Betreuungseinrichtungen für Minderjährige vorsieht. Damit sollen vor allem jene Familien unterstützt werden, in denen beide Elternteile arbeiten", erklärte Theiner.

Eine besonders wichtige Tatsache, die aus der Studie hervor geht, betrifft die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Den befragten Frauen ist es ein großes Anliegen die beiden Bereiche unter einen Hut zu bringen, im reellen Berufsleben lässt sich dies jedoch nur schwer verwirklichen. Die Geburt des ersten Kindes zwingt Frauen dazu, entweder eine Teilzeitarbeitsstelle anzunehmen oder ihren Job und damit in vielen Fällen auch ihre Karriere ganz aufzugeben. Ein Fünftel aller Frauen in Südtirol steigen nach der Geburt des ersten Kindes ganz aus dem Berufsleben aus. Die Autoren lesen aus diesen Daten einen dringenden Handlungsbedarf heraus: „Die Förderung der Familie muss sich vor allem auf die Zeit nach der Geburt des ersten Kindes konzentrieren“, lautet die Schlussfolgerung der beiden Forscher.

bch

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