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LR Theiner: Mit umfassender Aufklärung AIDS bekämpfen
LPA – AIDS ist auch in Südtirol ein Thema, das nicht verdrängt werden darf und weiterer Aufklärungsarbeit bedarf. 582 HIV-Infizierte und 221 AIDS-Kranke wurden in Südtirol seit dem Auftreten der Krankheit vor 20 Jahren registriert, 170 Menschen sind an der Immunschwäche gestorben. Landesrat Richard Theiner, Primar Peter Mian von der Abteilung für Infektionskrankheiten des Krankenhauses Bozen und Raffaele Pristerà, der Verantwortliche für die HIV-Therapie in der Ambulanz der Abteilung, stellten auf einer Pressekonferenz heute Vormittag diese Zahlen vor.
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Rund 50 Prozent der AIDS-Patienten erfahren darüber hinaus erst nach dem Ausbruch der Krankheit von ihrem Leiden. Das sei eine erschreckend hohe Zahl, so Theiner. „Bedenkt man“, so Peter Mian, „dass von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit bis zu zehn Jahre vergehen können, heißt das, dass die potentiell Betroffenen keine HIV-Tests machen. Jene, die ohne ihr Wissen Träger des HI-Virus sind, können deshalb über lange Zeit auch weitere Personen infizieren. Das Problem HIV/AIDS scheint in Vergessenheit geraten zu sein“.
„Weil viele Menschen nichts von ihrer Infektion wissen, können sie nicht rechtzeitig behandelt werden und treffen auch keine Schutzmaßnahmen, um andere vor der Infektion zu bewahren“, sagte auch Richard Theiner. Der Gesundheitslandesrat will deshalb die Sexualerziehung in den Schulen weiter betreiben und mehr Aufklärungsangebote für Erwachsene anbieten.
Auf dem Feld der AIDS-Bekämpfung sind in Südtirol dagegen große Fortschritte erzielt worden. Die Zahl der jährlichen HIV-Infektionen ist stabil geblieben. Jährlich kommt es zu etwa 20 Neuinfektionen. Was die Anzahl der AIDS-Neuerkrankungen betrifft, hat sich diese nach einem starken Rückgang von 1996 bis 2000 seither bei etwa sechs bis sieben Fällen pro Jahr eingependelt.
Durch verschiedene neue Möglichkeiten der Therapie ist die Überlebensdauer nach der Diagnose der Krankheit ab 1997 erheblich gestiegen. Vor 1992 blieben nur 10 Prozent der Erkrankten noch drei Jahre am Leben, seit 1997 sind es 73 Prozent.
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