Bau | 28.07.2004 | 11:34

Neumarkt: Neuer Gegendamm als Schutz vor Hochwasser

LPA - Durch mehrere Gegendämme längs der Etsch soll das Unterland künftig besser vor Hochwasser geschützt werden. In den nächsten Tagen schließt das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd in Neumarkt - orographisch links der Etsch - den Bau eines solchen neuen Gegendammes ab. Damit wurden der Hauptdamm der Etsch verstärkt und der Schutz vor dem Hochwasser erhöht.

In weniger als acht Wochen hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd den 350 Meter langen und zweieinhalb Meter hohen Gegendamm an der Etsch in Neumarkt nahe der Bahnhofsbrücke gebaut. Der Gegendamm, der im Falle eines Hochwassers von den Einsatzkräften auch als zweiter Fahrtweg genutzt werden kann, ist zweischichtig aufgebaut: Die Unterschicht aus Filterkies leitet unterirdisch austretendes Wasser weiter, ohne dass der Wasserdruck auf den Hauptdamm zu groß wird und dieser durch die zu hohe Belastung bricht. Die Oberschicht aus dichtem Dammmaterial hingegen stützt den Hauptdamm bei Hochwasser.

Um genaueste Informationen über den Baugrund zu erhalten, hat Ingenieur Fabio de Polo von der Abteilung Wasserschutzbauten im Vorfeld eine geotechnische Studie durchgeführt. Für die Leitung der Bauarbeiten war Geometer Giorgo Coli des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung zuständig. Beim Bau dieses Gegendammes handelte es sich um das erste Baulos innerhalb eines Gesamtkonzeptes: In den kommenden Jahren sollen alle Hauptdämme der Etsch im Südtiroler Unterland mit Hilfe von Gegendämmen verstärkt und damit der Schutz vor Hochwasser erhöht werden. „Als nächste Baulose wurden Bereiche orographisch rechts der Etsch zwischen Neumarkt und Auer sowie orographisch links der Etsch zwischen Salurn und St. Florian angepeilt“, teilt der Direktor des zuständigen Amtes, Hanspeter Staffler, mit. Das erforderliche Projekt soll noch im laufenden Jahr ausgearbeitet und im kommenden Jahr verwirklicht werden.

jw