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Ahr: Bachbett wird bei der Gatz-Aue erweitert

(LPA) Ein breites Flussbett mit kleinen Inseln, auf denen Vögel nisten, ein dichter Auwald mit einem Tümpel für Frösche und Lurche - So wird sich die Ahr bei der Gatz-Aue oberhalb von Gais nach der Aufweitung präsentieren, die Ende dieser Woche angegangen wird. Mit dieser Maßnahme will das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost nicht nur den gewässerökologischen Zustand der Ahr verbessern, sondern auch die Hochwassersicherheit im Tal erhöhen.

Eine "neue" Ahr entsteht bei Gais
Insgesamt ein halbes Jahr Bauzeit sieht das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost der Landesabteilung Wasserschutzbauten für die Aufweitung des Flussbettes der Ahr oberhalb von Gais vor. Begonnen wird Ende dieser Woche, die Kosten belaufen sich auf rund 100.000 Euro.

Nach Abschluss der Arbeiten, voraussichtlich im Frühjahr 2005, wird sich die Ahr in einem neuen Kleid zeigen: Das Flussbett wird breiter und dank einer naturnah gestalteten Rampe um einen Meter höher sein. Typische Inselstrukturen sollen seltenen Vogelarten wie etwa dem Flussuferläufer als Brutplatz dienen. Frösche und Lurche können den neuen Tümpel, der mit Grundwasser gespeist wird, als Laichplatz nutzen.

Entstehen soll auch ein natürlicher, regelmäßig überfluteter Auwald mit Erlen- und Weidenbewuchs. Um dies zu erreichen, wird ein kleiner Teil des derzeit bestehenden Auwaldes abgeholzt. "Durch diese Aufweitung gewinnen wir sowohl Lebensraum für seltene und vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten als auch einen natürlichen Hochwasserrückhalteraum", erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten.

Auwälder, wie sie derzeit entlang der Ahr zu finden sind, haben diese Funktion größtenteils verloren, da sie von einem jährlichen Hochwasser nicht mehr erreicht werden können. "Dies hat vor allem damit zu tun, dass das Flussbett der Ahr deutlich tiefer liegt als das Umland", so Peter Hecher, Projektkoordinator und Limnologe der Abteilung.

Noch vor gut 150 Jahren schlängelte sich die Ahr laut Hecher doppelt so breit wie heute von Sand in Taufers nach Bruneck. Warum die Ahr derzeit mit der Hälfte des ursprünglichen Platzes auskommen muss, hat seine Gründe: Im Laufe der Zeit wurde regelmäßig Schotter aus der Ahr entnommen; das Flussbett tiefte sich in der Mitte ein. Und da die Ufer trocken blieben, konnten diese landwirtschaftlich genutzt werden.

Um dem Fluss wieder Raum zu geben, hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten insgesamt vier Aufweitungen auf öffentlichem Grund geplant. Die erste davon wurde unterhalb von Mühlen in Taufers im vergangenen Jahr verwirklicht. Dabei wurde die Flussbreite auf einer Länge von etwa 380 Metern verdoppelt und charakteristische Inselstrukturen geschaffen. Erste Erhebungen haben gezeigt, dass in diesem Flussabschnitt mehr Fischarten anzutreffen sind als vor dem Eingriff. So findet man jetzt auch strukturliebende Fische wie Forellen und Mühlkoppen, vorher waren vor allem Äschen vertreten. Zudem lässt das Aufkommen von dichten Mandelweidenbeständen die Entwicklung eines natürlichen Auwaldes erwarten.

chr

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