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Medikamentenkosten: Klarstellungen der Gesundheitsabteilung

(LPA) Landeshauptmann Luis Durnwalder hat heute im Rahmen der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung Stellung zu den Vorwürfen von Apothekern genommen, die zu rigide Regelungen der Medikamentenabgabe moniert hatten. Die Landesabteilung Gesundheitswesen liefert nun noch weitere Daten zur Situation in Südtirol

Bis Ende Oktober 2004 hatte der Landesgesundheitsdienst in diesem Jahr insgesamt Kosten in Höhe von 62 Millionen Euro für Medikamente zu bestreiten. Im Vergleichszeitraum von Jänner bis Oktober 2003 waren es dagegen nur 58,5 Millionen Euro. Wie die Gesundheitsabteilung anfügt, werden in Südtirol vom Landesgesundheitsdienst Leistungen bezahlt, die sonst auf gesamtstaatlicher Ebene nirgends öffentlich bestritten werden, etwa Rezepturarzneien, bestimmte Heilbehelfe, Kompressionsstrümpfe oder ähnliches.

Die Medikamentenausgaben haben im Jahr 2004 starke Schwankungen erfahren, wobei im Monat März die Ausgaben um 21,2 Prozent gegenüber dem selben Monat des Vorjahres gestiegen sind. Im Monat Oktober konnte hingegen eine Verminderung von 7,77 Prozent festgestellt werden. Insgesamt wirkt sich dies so aus, dass im Jahr 2004 (von Jänner bis Ende Oktober) die Ausgabe für Medikamente im Vergleich zum selben Zeitraum des Jahres 2003 eine Steigerung von 6,12 Prozent erfahren hat, wie dies auch bereits der Landeshauptmann angeführt hat. In absoluten Zahlen sind dies 3,7 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Grund dafür, dass sich die Ausgaben für Medikamente im Laufe des Jahres wieder einigermaßen eingependelt haben, ist die Preisreduzierung zu Lasten der Pharmaindustrie von 4,12 Prozent auf alle Medikamente der Klasse A, das sind Medikamente zu Lasten des Landesgesunheitsdienstes, wie sie vom Ministerium in Rom vorgesehen worden ist. 

Auch die Landesregierung hat, infolge der Kostenexplosion vom Monat März, einige Maßnahmen zur Qualitätssteigerung in der Versorgung mit Medikamenten ergriffen, die zugleich eine Kostenreduzierung mit sich gebracht haben. So wurde die Möglichkeit geschaffen, bestimmte, vor allem teurere Medikamente über die öffentlich zugänglichen Apotheken im Auftrag der Sanitätsbetriebe zu verteilen. Der Landesrat für das Gesundheitswesen, Richard Theiner, ist ermächtigt worden, mit den Apotheken eine entsprechende Konvention abzuschließen. Dies bringt eine Einsparung mit sich, weil die Sanitätsbetriebe Medikamente kostengünstiger einkaufen können. Die Apotheken und die Großhändler erhalten eine Vergütung für die Dienstleistung.

Die zweite Maßnahme betrifft Patienten in integrierter Haubetreuung, die alle Medikamente direkt vom Sanitätsbetrieb erhalten. Damit werden diese Patienten jenen, die im Krankenhaus behandelt werden gleichgestellt und müssen keine zusätzliche Belastung für die ihnen verabreichten Medikamente tragen.

Auch den Patienten, die an schweren Krankheiten leiden und die daher regelmäßig ein Day-Hospital oder ein spezialisiertes Ambulatorium aufsuchen müssen, wird zusätzlich zur medizinischen und instrumental-diagnostischen, auch die pharmakologische Betreuung direkt gewährt. Einsparungspotential: siehe oben: die Sanitätsbetriebe können Medikamente günstiger beziehen.

Schließlich sind von der staatlichen Arzneimittelagentur die so genannten einschränkenden Fußnoten der Medikamente neu geregelt worden. In diesen Fußnoten sind die Fälle festgeschrieben, in denen die Kosten für die Medikamente vom Gesundheitsdienst getragen werden. Die in diesem Zusammenhang durchgeführten Verschreibungskontrollen der Ärzte seien damit keine neue Erfindung des Landes, sondern eine direkte Auswirkung der Reform der Fußnoten, so die Gesundheitsabteilung.

Die Abteilung weist außerdem darauf hin, dass nächstes Jahr neue optisch lesbare Rezepte eingeführt werden. Diese ermöglichen dann, dass täglich Berichte über den Medikamentenverbrauch an das Wirtschafts- und Finanzministerium in Rom gehen werden. Auch diese Maßnahme soll eine Kontrolle der Ausgaben im Medikamentenbereich und die schnelle Möglichkeit eines staatlichen Eingriffs bei eventuellen Kostenexplosionen schaffen.

chr

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