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Sicherheit am Arbeitsplatz - auch für Frauen

LPA - Immer mehr Frauen sind berufstätig. Mit dem steigenden Anteil der Frauen in der Arbeitswelt nimmt auch die Zahl der Arbeitsunfälle von Frauen zu. Die Landesrätin für Arbeit, Luisa Gnecchi, hat heute, anlässlich des Weltfrauentages gemeinsam mit Mira Vivarelli vom INAIL, dem gesamtstaatlichen Institut für Arbeitsunfallversicherung, und der ANMIL-Vertreterin Carla Bigarello Zahlen und Daten über Frauenunfälle am Arbeitsplatz vorgelegt und zur Vorbeugung und Vorsorge aufgerufen.

In Südtirol wurden im vergangenen Jahr 2004 insgesamt 16.857 Arbeitsunfälle verzeichnet, 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Großteil dieser Unfälle betrifft die Bereiche Industrie und Dienstleistungen mit 14.430 Unfällen und einer Zunahme gegenüber 2003 um 2,3 Prozent. Bei der Mehrzahl der Unfallopfer, und zwar bei 11.254 Personen, handelte es sich um Männer, 3.176 hingegen waren Frauen. Die Zunahme der weiblichen Unfallquote liegt gegenüber dem Vorjahr bei 3,7 Prozent. Eine Abnahme von 0,6 Prozent der Arbeitsunfälle wurde 2004 gegenüber 2003 in der Landwirtschaft verzeichnet. Die Zahl der Unfälle betrug im vergangenen Jahr 2.427. Abgenommen hat auch die Anzahl der Arbeitsunfälle in der Landwirtschaft mit weiblichen Unfallopfern und zwar um 9,9 Prozent von 497 im Jahr 2003 auf 448 im vergangenen Jahr.

Diese Zahlen wurden heute Vormittag von Landeshauptmannstellvertreterin Luisa Gnecchi im Rahmen einer Pressekonferenz über die "Sicherheit der Frauen am Arbeitsplatz" gemeinsam mit der Direktorin der INAIL-Dienststellen von Bozen und Meran, Mira Vivarelli, und der Vertreterin der gesamtstaatlichen Vereinigung der Arbeitsinvaliden ANMIL auf regionaler Ebene, Carla Bigarello, bekannt gegeben.

Die INAIL-Direktorin Vivarelli wies auf den augenscheinlichen Rückgang der tödlichen Arbeitsunfälle von 17 auf neun im vergangenen Jahr hin. Unter den neun Unfalltoten des vergangenen Jahres befindet sich auch eine Frau. Um Arbeitsunfällen vorzubeugen, sei - so Vivarelli - eine umfassende Bewusstseinsbildung notwendig, die bereits in der Kindheit und Jugend ansetzt.

Einen Überblick über die gesamtstaatlichen Daten gab die ANMIL-Vertreterin Bigarello: Demnach sterben in Italien jährlich durchschnittlich 1.400 Personen bei Arbeitsunfällen, 118 sind Frauen. Bigarelli berichtete auch darüber, dass Frauen unter 50 Jahren nach einem Arbeitsunfall vermehrt ihre Arbeitsstelle aufgeben. Nach einer Untersuchung der Vereinigung ANMIL sind es im Nordosten bis zu 40 Prozent. Noch höher ist die Ausstiegsrate bei den über 50jährigen, bei denen über 60 Prozent ihre Berufstätigkeit an den Nagel hängen.

In einer gesamteuropäischen Zusammenschau der weiblichen Arbeitsunfälle steht Italien nicht gut da: Obwohl Frauen an ihren Arbeitsplätzen meist weniger großen Gefahren und Risiken ausgesetzt seien, betrifft einer von fünf Arbeitsunfällen eine Frau, und von den tödlichen Unfällen ist es einer von 18. Bei insgesamt 4,7 Millionen Arbeitsunfällen in Europa im Jahr 2001 kamen 267 Frauen ums Leben von denen wiederum 57 in Italien. Damit fallen auf Italien 21 Prozent der tödlichen Arbeitsunfälle bei einem "nur" zwölfprozentigen Anteil an dem weiblichen Arbeitskräfteaufkommen.

Die ANMIL-Vertreterin wies außerdem auf eine gesamtstaatliche Initiative unter dem Motto “L’altra metà del lavoro-Die andere Hälfte der Arbeit” hin. Es handelt sich dabei um einen Wettbewerb für junge Künstlerinnen und Künstler bis 35 Jahre zur Thematisierung der arbeitenden Frau und weiblicher Unfallopfer am Arbeitsplatz, der im November mit der Siegerprämierung und einer Ausstellung abgeschlossen werden wird.


Landesrätin Luisa Gnecchi gab Einblick in eine Erhebung, in der Arbeitsunfälle, deren Folgen und das subjektive Erleben in einem weiblichen und einem männlichen Schlüssel gelesen werden. In der Mehrzahl der Fälle habe ein Arbeitsunfall - sowohl aus beruflicher als auch privater und sozialer Sicht - für eine Frau weiter reichende negative Folgen als für einen Mann, so Landesrätin Gnecchi. Weiteres Thema der Pressekonferenz war die Pflichtversicherung für Hausfrauen, in die in Südtirol im vergangenen Jahr 11.900 Personen eingeschrieben waren.

jw

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