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Daten über Zusammensetzung des Niederschlags in Südtirol im Web
LPA - Die Konzentration von Säuren, Nährstoffen, Sulfaten, Nitraten, Schwermetallen und anderen Stoffen im Regen, der in Südtirol fällt, misst das Biologische Labor des Landes seit 1985. Nun liegen die aktuellen Auswertungen von 2004 vor, die zur Beobachtung auch an das Landwirtschaftsministerium in Rom und an das Europäische Beobachtungszentrum ICP geschickt werden. 2004 wurden weniger Sulfate also Salze der Schwefelsäure gemessen. Die Nitrate (anorganischer Stickstoff) sind hingegen nicht besonders gesunken. In Südtirol sind die Schadstoffkonzentrationen im Niederschlag niedriger als in den benachbarten Regionen. Wer genau wissen, will was der Regen in Südtirol letzthin enthalten hat, kann sich die Auswertungen im Internet anschauen.
Wie sich der Niederschlag chemisch zusammensetzt, hängt zum Teil von den Tätigkeiten der Menschen aber auch von Naturphänomenen ab. Die chemische Zusammensetzung der Niederschläge ist vor allem wegen ihrer Auswirkung auf die Umwelt, insbesondere auf Wälder, Wasserlebensräume und terrestrische Ökosysteme, wichtig. „Durch die Überwachung können Entscheidungen bezüglich Luft verschmutzender Stoffe getroffen und die Wirksamkeit dieser Maßnahmen überprüft werden“, erklärt Danilo Tait vom Biologischen Labor des Landes. Saure Schwefel- und Stickstoffverbindungen im Regenwasser waschen etwa die Nährstoffe aus dem Boden aus. Als Folge bekommen die Bäume zu wenig von dem für sie lebensnotwendigen Elementen wie Kalzium und Magnesium auf. Die im Regen enthaltenen Stickstoffoxide wirken als Dünger und verursachen ein unnatürliches Wachstum der Bäume zu ungünstigen Zeitpunkten.Durch sauren Regen können auch die Säuregrade in Seen ansteigen. Viele Arten von Amphibien, Fischen und Insekten sind dann nicht mehr imstande, sich erfolgreich fortzupflanzen. Eine indirekte Folge des Säureeintrags in die Gewässer ist eine erhöhte Freisetzung von toxischen Metallen.
Der Regen wurde 2004 an zwei Messstellen zum einen am Ritten auf 1780 Metern Meereshöhe und zum anderen in Montiggl auf 530 Metern Meereshöhe untersucht. „Verbesserungen gibt es 2004 in Bezug auf die Sulfate, von denen weniger gemessen wurden – die Nitrate, also anorganischem Stickstoff, sind hingegen nicht besonders gesunken“, erklärt Tait zu den Beobachtungen.
Die in Südtirol gemessenen Schadstoffkonzentrationen im Niederschlag sind niedriger als in den benachbarten Regionen. Die relativ hohen Werte an anorganischem Stickstoff (Nitrat) rühren laut Bericht des Biologischen Labors wahrscheinlich vom starken Kraftfahrzeugverkehr entlang einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen und von der intensiven Land- und Viehwirtschaft her.
Das Forschungsprojekt zur Untersuchung der Niederschläge war ursprünglich von lokalem Interesse. Inzwischen wurde es in nationale und europäische Projekte eingebunden wie z.B. in das italienische Kontrollnetz des atmosphärischen Niederschlags - RIDEP, die Beobachtungen des Europäischen Zentrum ICP-IM und andere.
Weitere Informationen über die Messungen sowie alle Ergebnisse können Interessierte im Internet unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/2909/deposizioni/index_d.htm
SAN