Kulturgüter in Südtirol

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Sem:(en) Napi - Raps-Samen, Ölsamen.

Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßigem Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet. Enthält Raps-Samen als Ganzdroge.

Objektbezeichnung:
Schublade
Inventarnummer:
06015/17 (IV.2)
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1600 - 1699
Material:
Holz
Technik:
gezinkt
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Vorderfront Höhe 70 mm, Vorderfront Breite 107 mm, Tiefe 202 mm, Schublade Gewicht 136 g, Inhalt Gewicht 42 g
Schlagwort:
Materia medica
Historische-kritische Angaben:
Semen Napi - Raps-Samen; über viele Jahrhunderte unterschied man nicht zwischen den Rübenarten Brassica napus und Brassica rapa (beide Brassicaceae). In milderen Gebieten kultivierte man eher den Raps (B. napus), in kälteren Regionen die Steckrübe (B. rapa). Eine genaue Abgrenzung erfolgte erst im 19. Jahrhundert. Da sich weiter unten im gleichen Schrank unter der Nr. 26 (VI.1) eine mit Semen Rapparum bezeichnete Schublade befindet, wäre dies evtl. ein Hinweis auf eine Neubeschriftung einiger Schubladen dieses weit älteren Kästchens im 19. Jahrhundert.
Beide Samen wurden gepulvert als Bestandteil lindernder Emulsionen bei Pocken und Masern angewandt und standen außerdem im Ruf, anregend und sogar aphrodisierend zu wirken.
Dauerhafte Verwendung fand jedoch nur das aus den Samen durch kalte Pressung gewonnene, fette Öl (Oleum Rapi bzw. Oleum Napi). Es diente in der Veterinärmedizin als Ersatz für Olivenöl, weiters als Grundlage für das durchblutungsfördernde Kantharidenöl (Oleum cantharidatum, Rubefaciens).
Technisch verwendete man Raps- bzw. Rüböl vielfach als Brennöl für Lampen, zur Herstellung von Schmierseife und zum Einfetten von Leder und dergl.

 

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