Kulturgüter in Südtirol

Rete Civica dell’Alto Adige - Il portale della Pubblica Amministrazione

Sem(en): Petros(elini): Mac(ulati): - Semen Conii maculati ? Petroselinum maculatum lt. historischen Verzeichnissen Conium maculatum! Wilde Petersilie = Schierling?,

Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßigem Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet.
Enthält Wilde Petersilie = Schierling??? Semen Conii maculati ??? als Ganzdroge. Petroselinum maculatum lt. alten Büchern Conium maculatum!.

Objektbezeichnung:
Schublade
Inventarnummer:
06015/22 (V.2)
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1600 - 1699
Material:
Holz
Technik:
gezinkt
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Vorderfront Höhe 67 mm, Vorderfront Breite 107 mm, Tiefe 202 mm, Schublade Gewicht 133 g, Inhalt Gewicht 45 g
Schlagwort:
Materia medica
Historische-kritische Angaben:
Semen Petroselini maculati - Samen/Früchte der "gefleckten Petersilie", bzw. Schierling aus der Familie der Apiaceae. Bei den Doldengewächsen finden sich viele Arzneipflanzen, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen, aber in ihrer Wirksamkeit von ganz harmlos bis hochgiftig reichen. Dazu kommt, dass sie früher wegen ihrer optischen Ähnlichkeit häufig verwechselt wurden und sich damals botanisch noch nicht exakt einordnen ließen.
Die in dieser Schublade enthaltenen Früchte könnten vom Gefleckten Schierling stammen (Conium maculatum, Apiaceae), einer hochgiftigen Pflanze, die man früher auch "Peterlein" oder "Tolle Petersilie" nannte. In Madaus' Lehrbuch der biologischen Heilmittel Bd.II befindet sich unter der Monographie "Conium" eine Abbildung mit den Früchten verschiedener Doldengewächse vom Schierling bis zur Petersilie. Selbst unterm Mikroskop und im Vergleich mit neu gekauften Petersilien-Samen ist nicht zweifelsfrei feststellbar, um welche Apiaceen-Früchte es sich handelt und ob sie alle von der gleichen Art stammen.
Die Giftigkeit des Schierlings ist seit der Antike durch das Todesurteil gegen den Philosophen Sokrates ein Begriff, der den Schierlingsbecher austrinken musste. Das tödlich wirkende Alkaloid Coniin ist in den Früchten der Pflanze besonders angereichert und führt zu einer fortschreitenden Lähmung verbunden mit Krämpfen und Atemnot bis zum Tod durch Ersticken.

 

Ausgewählte Objekte

Kein Objekt vorhanden...