Kulturgüter in Südtirol

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Rebschere

Wie alle Scheren besteht auch die Rebschere aus zwei Hebeln, die über eine Achse verbunden sind. Die kurzen Arme der Hebel bilden die Schneiden, die langen Teile den Handgriff. Einer davon ist an unserem Exemplar als Ringgriff ausgeführt. Vom diesem Handgriff geht ein Sperrring ab, der zum Schließen der Schere in einen Haken am zweiten Hebel einrastet. Bei der Feder handelt es sich um eine einfache Drahtspirale. Die Schneidklinge ist zweischneidig und in ihrer Form einem Rebmesser nachempfunden, weshalb das Exemplar als so genannte Kremserschere identifiziert werden kann. Auf dem Gegenblatt sind eine Herstellermarke und der nicht mehr vollständig entzifferbare Schriftzug „GABAR..TTE“ (?) eingestanzt.

Verwendung: Rebscheren verdrängten hierzulande zwischen 1870 und 1880 innerhalb kürzester Zeit die bis dahin verwendeten Rebmesser zum Rebenschneiden in den Wintermonaten und bei der Rebstockpflege.

Objektbezeichnung:
Rebschere
Inventarnummer:
00197
Datierung:
1870 - 1880
Material:
Eisen
Institution:
Hoamet Tramin - Museum
Maße:
Länge 19 cm
Historische-kritische Angaben:
Laut M. Ladurner-Parthanes waren die ältesten Rebscheren in Anlehnung an die Schneiderscheren noch mit zwei Ringen ausgestattet und besaßen deshalb noch keine Feder, die erst mit Einführung der einfachen Griffe notwendig wurde. Bei den ersten Scheren, die hierzulande zum Einsatz kamen, handelte es sich um so genannte „Kremserscheren“ mit nur einem Handring und einer doppelseitigen Schneidklinge in Form eines Rebmessers. Damit konnte man die Augäste und die Haftranken wie mit dem Rebmesser gewohnt im gezogenen Messerschnitt entfernen. Allerdings erwies sich die Handhabung dieser Messerschwere aufgrund der relativ breiten Spitze beim Ausschneiden engstehender Äste als wenig geeignet, weshalb diese Scherenform bald wieder außer Gebrauch kam.

Literatur: Matthias Ladurner-Parthanes, Vom Perglwerk zur Torggl (Bozen 1972), S. 84-85.

 

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