Kulturgüter in Südtirol

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Dengelhammer

Dengelamboss und Dengelhammer bilden eine Werkzeugeinheit. Der aus einem eisernen Vierkantstab gefertigte Dengelamboss zeigt einen ausgeschmiedeten, breiteren und im Querschnitt entsprechend schmäleren Kopf mit abgefaster Oberkante. In etwa der Mitte des Amboss ist der Vierkantstab gelocht und durch die Perforierung eine Rosette aus starken, spiralig zusammengerollten Eisenbändern geführt, das untere Ende des Stabes läuft spitz aus. Am Amboss sind verschiedene Punzverzierungen und Markierungen angebracht. Auf einer Flachseite des Kopfes rahmt eine perlschnurartige Punzierung die Buchstabe bzw. Initialen „A I“, daran schließt ein senkrechter Perlschnurstab an, auf den ein „X“ folgt, das mit der selben Punze gefertigt wurde. Auf der zweiten Flachseite findet sich dieselbe Perlschnurrahmung, die ein „X“ aus zwei gekreuzten Perlschnurstäben mit hornartigen Fortsätzen umgibt. Am Vierkantstab sind zweimal die Initialen „J R“ eingestanzt, einmal senkrecht, das zweite Mal auf der gegenüberliegenden Stabseite waagrecht, wobei nur mehr die unteren Buchstabenteile zu sehen sind. Eine symbolische Bedeutung der Punzverzierung aus Perlschnurstäben ist anzunehmen.
Der Dengelhammer besitzt einen leicht gebogenen Kopf mit geraden Schlagflächen, der für diese Art Werkzeug charakteristisch ist. Die Perforierung am unteren Ende des Holzstiels wurde erst im Zuge der Adaptierung als Ausstellungsobjekt angebracht.

Der Dengelamboss wird mitunter auch als Dengelstock bezeichnet.

Verwendung:
Bis zur Entwicklung der Mähmaschinen wurden die Heuwiesen mit der Sense in Handarbeit gemäht. Dengelhammer und Dengelamboss dienten während des Mähens zum Ausklopfen der Scharten am Sensenblatt. Die Arbeit wurde direkt am Feld ausgeführt, wobei der Dengelamboss bis zur Rosette, die gewissermaßen als Widerlager dient, in die Erde gesteckt wurde, damit der Amboss während des Dengelns nicht im Boden versinkt. Alternativ konnte der Dengelamboss auch in einen Schemel oder Baumstumpf geschlagen werden. Beim Dengeln liegt das Sichelblatt auf der Oberkante des Ambosskopfes auf und wird mit dem Dengelhammer geklopft. Nur durch Dengeln und Wetzen erreichte das Sensenblatt die gewünschte Schärfe.

Objektbezeichnung:
Dengelhammer, Amboss
Inventarnummer:
00038
Datierung:
1900 - 1999
Material:
Holz, Eisen
Technik:
geschmiedet, gepunzt
Institution:
Hoamet Tramin - Museum
Maße:
Dengelhammer Länge 18.5 cm, Dengelhammer Breite 16.5 cm, Dengelamboss Länge 47 cm, Dengelamboss Breite 2 cm, Dengelamboss Tiefe 2 cm

 

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