Rosenkranz von Erwin Kräutler
Erwin Kräutler, emeritierter Bischof einer katholischen Diözese in Amazonien/Brasilien, kämpft für das Überleben der indigenen Bevölkerung und gegen die skrupellose Regenwald-Zerstörung. In seinem Buch "Habt Mut" schreibt er über ein Leben, in dem man vor dem eigenen Gewissen und der Mitwelt bestehen kann. Der gebürtige Vorarlberger wurde 1983 international bekannt, als er bei einer Solitaritätsaktion mit Arbeitern, denen man den Lohn vorenthielt, verhaftet wurde. Später setzte sich Kräutler erfolgreich für die Verankerung der Rechte der Ureinwohner ein. Kurz darauf wurde er bei einem mysteriösen Autounfall schwer verletzt, er ließ sich dadurch aber nicht entmutigen, auch nicht davon, dass er weiterhin Morddrohungen erhielt. 2013 stellte der Bischof dem MuseumPasseier seinen Rosenkranz, den er bei besagtem Autounfall getragen hatte, als Ausstellungsobjekt für "Helden & Wir" zur Verfügung.
Kräutler hatte den Rosenkranz bei einer Fußwallfahrt erworben, als er den Reisesegen für seinen "Abschied von Europa" bzw. seine Abreise nach Brasilien erbat. Der Rosenkranz begleitete ihn auf seiner Reise über den Atlantik und auf vielen weiteren Reisen. Der 16.10.1987, der Tag des Mordanschlags, wurde, wie er selbst schreibt, zu seinem "zweiten Geburtstag". Ein Lastwagen rammte absichtlich seinen PKW, sein Beifahrer starb. Kräutler verbrachte sechs Wochen im Krankenhaus. Nach der Erstversorgung bat er sofort um den Rosenkranz, man fand ihn blutbefleckt im Autowrack. Das zertrümmerte Kreuz und die fehlenden drei Perlen erinnern ihn heute an die drei Gemeinden, die durch das Wahnsinnsprojekt Belo Monte ausgelöscht wurden, das verbindende Band des Rosenkranzes, das nicht gerissen war, ermutigte ihn, weiterzumachen.
- Objektbezeichnung:
- Rosenkranz
- Inventarnummer:
- 2013_004
- Hersteller:
- Kleine Schwestern Jesu der Gemeinschaft von Charles de Foucauld
- Datierung:
- 1965
- Material:
- Holz, Faden
- Technik:
- geschnitzt, geknüpft, gebohrt
- Institution:
- Museum Passeier - Andreas Hofer
- Schlagwort:
- Gebet, Wallfahrt, Religion
- Historische-kritische Angaben:
- Erwin Kräutler erhielt 2010 den Right Livelihood Award, den Alternativen Nobelpreis.
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