Reliquie der hl. Emerentiana
Die Reliquie der hl. Emerentiana wird in einem rechteckigen versilberten Schrein aufbewahrt. An den Ecken sind vergoldete Säulen eingefasst, die aus aneinandergereihten Kugeln und je einer Bergkristallkugel bestehen. Als Aufsatz verlaufen diagonale vergoldete Zierborten, in deren Mitte eine Bergkristall-Kugel mit einem vergoldeten Kreuz als Abschluss angebracht ist.
Diesen Reliquienschrein ließ Abt Stephan Pamer († 24. Sep. 2001) in den 1980er Jahren anfertigen. Sein Wappen ziert die linke Seite, auf der rechten ist jenes von Kloster Marienberg angebracht.
An der Vorderseite ist die Reliquie hinter einem facettiertem Glas zu sehen. Die Reliquie ist mit einer filigranen und dekorativen Klosterarbeit besetzt.
Die Rückseite des Schreins ziert ein geometrisches Muster in versilbertem Messing.
- Objektbezeichnung:
- Reliquienkästchen
- Inventarnummer:
- 137
- Material:
- Eisen, Messing, Bergkristall
- Technik:
- vergoldet
- Institution:
- Museum Kloster Marienberg
- Historische-kritische Angaben:
-
Die Verehrung von Reliquien ist eine der ältesten Formen der Heiligenverehrung, sie ist seit dem 2. Jh. nachweisbar.
Im Christentum entwickelte sich eine besondere Verehrung der Märtyrer-Reliquien. Im Frühmittelalter wurde ihnen sogar medizinische Wirkung und Heilung zugeschrieben. Die Volksfrömmigkeit im späten Mittelalter und die Zeit der Gegenreformation in der zweiten Hälfte des 16. Jh. führten zu einem wahren Reliquienboom und Wallfahrten zu Reliquienschreinen zu einem wichtigen Glaubensbekenntnis.
So ist auch das Benediktinerstift Marienberg oberhalb von Mals 1630 in den Besitz von Reliquien gekommen. Laut Überlieferungen soll in Folge einer Kapuzinermission dem Kloster „ein großer Teil des Leibes der hl. Emerentiana“ übergeben worden sein.
Seitdem gilt sie als zweite Patronin des Stiftes. Die Reliquie wird in der Abtskapelle aufbewahrt. Am jährlichen Gedenktag am 23. Jänner wird sie von der Abtskapelle auf den Altar der Stiftskirche gebracht.
Emerentiana soll eine Milchschwester der hl. Agnes gewesen sein. Um 304 ist sie unter Diokletian als Märtyrerin in Folge der Steinigung in Rom gestorben. Ihre Gebeine sollen in der Kirche zur hl. Agnes an der Via Nomentana beigesetzt worden sein. Dargestellt wird sie als Jungfrau mit Palme, Lilie und Steinen.
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