Kulturgüter in Südtirol

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TINCT.MOSCHI

Ovalgriffige, halb geschliffene Standflasche aus braunem Kristallglas. Schulter, Hals, Boden und Stopfen geschliffen und poliert. Eingebranntes, weißes Emailleschild über die gesamte Vorderwand mit jugendstilähnlicher, rotbrauner Randdekoration (Blattgirlande mit Bändern). Signiert.

Objektbezeichnung:
Standgefäß
Inventarnummer:
03714
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1912
Material:
Kristallglas, Emaille
Technik:
gepresst, geschliffen, emailliert
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Höhe 97 mm, Boden Durchmesser 44 mm, Flaschenhals Durchmesser 17 mm, Mündung Durchmesser 14 mm, Volumen 30 ml, Gewicht 113 g
Historische-kritische Angaben:
Moschustinktur wird durch Zugabe von Alkohol aus dem getrockneten und gepulverten Sekret zubereitet, das der Moschus-Hirsch (Moschus moschiferus, Moschidae) aus einer Drüse zwischen Nabel und Penis absondert. Natürlicher Moschus gilt seit der Antike bis heute als einer der kostbarsten Duftstoffe und wurde in fast allen Parfums verarbeitet. Heute werden vielfach die billigeren synthetische Produkte verwendet.
Moschus enthält Pheromon-ähnliche Substanzen und gilt als aphrodisierend, erotisierend und entspannend.
In der Apotheke wurde die Tinktur in sogenannte Riechfläschchen gefüllt und bei Ohnmachts- bzw. sogenannten "hysterischen" Anfällen empfohlen. Die bei der Zubereitung verwendeten Gefäße wie z.B. Mörser und Pistill waren mit der Aufschrift "Moschus" versehen und durften wegen des starken und dauerhaften Geruchs für nicht anderes verwendet werden.

 

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