Die Frau gestern. heute. morgen
Eine virtuelle Ausstellung zum Internationalen Tag der Frau, 8. März 2015
„Daran erinnern, was es nicht gäbe, gäbe es die Frauen nicht…“
Dieses Zitat von Monika Hauser, einer in Deutschland lebenden Ärztin mit Südtiroler Wurzeln und Gründerin der Frauenrechtsorganisation Medica mondiale erklärt sehr gut die Bedeutung des Internationalen Tags der Frau am 8. März 2015.
Weltweit finden unterschiedlichste Gedenkveranstaltungen von zahlreichen Organisationen und Institutionen zu diesem Anlass statt und stellen die Frau(en) in den Mittelpunkt.
Denn es ist in Wahrheit genau so, wie Monika Hauser meint: „Ohne Frauen in dieser Gesellschaft geht rein gar nichts. Sie sind es, die das Überleben der Gesellschaft organisieren. Daran sollten wir uns immer erinnern."
Museen sind auch Orte der Erinnerung. Sie erfüllen einen gesellschaftspolitischen Auftrag und nehmen damit eine bedeutende Rolle im Umgang mit dem Eigenen und dem Anderen ein. Mit ihren Objekten sammeln und dokumentieren sie Erinnerungen an etwas, an jemanden. Sie
erzählen persönliche Geschichten und informieren über Rollenbilder, Ideale und Vorstellungen von gestern und heute.
Die Abteilung Museen hat zum Tag der Frau Südtirols Museen eingeladen, Objekte von und für Frauen aus ihrer Sammlung auszusuchen, die für das Museum und darüber hinaus eine besondere Bedeutung darstellen.
Im Vordergrund stand dabei, die eigene Sammlung unter die Lupe zu nehmen und darüber zu reflektieren, wie präsent das Thema Gender dort ist. Wie viele weibliche Objekte gibt es? Von wem stammen sie? Welche Bedeutung hatten sie ursprünglich, welche haben sie heute, welche könnten sie für die Zukunft haben? Wer sind denn eigentlich die Museumsmacher/-innen, die Sammler/-innen?
Das Ergebnis wird in dieser virtuellen Ausstellung „Frau. gestern.heute.morgen“ gezeigt, von Esther Erlacher und Gertrud Gasser kuratiert.
Elf Museen präsentieren gemeinsam eine kleine Auswahl aus ihren umfangreichen Schätzen und thematisieren die Weiblichkeit und ihre bildhafte Darstellung, die Rolle der Frau im Alltag, in der Gesellschaft und im Berufsleben früher und ihre Auswirkungen auf heute.
Typische Klischeebilder, Vorurteile und Assoziationen, die sich zum Teil bis heute noch halten, kommen genauso vor, wie Aktivistinnen und Künstlerinnen, die sich für die Rechte der Frauen einsetzen.
Maria Ragginers Schuhe
Ein Paar Schuhe, Halbschuhe, Damenschuhe.
Geschlossene Schuhe aus schwarzem Glattleder, mit verstärktem Fersenteil und verstärkter gerundeter Spitze.
Mehrteiliger Schaft, Vorderblatt mit angenähter Lasche mit gerundetem Ende; der hintere Schaftteil von der Ferse bis über den Rist aus zwei Teilen, die Fersennaht mit einem aufgenähten Lederstreifen verdeckt. Schnürung mit einem runden schwarzen Schuhband durch zehn eng gesetzte runde schwarze Metallösen.
Die verstärkte Vorderkappe, Ferse und die Schnürleiste sind mit einer doppelten Naht abgesetzt.
Innenfutter des hinteren Schaftteils aus hellbraunem Leder, am Vorderblatt beiges Textil. Decksohle aus ursprünglich dunklem Kunstleder, so stark abgewetzt, dass fast nur der beige Textilgrund sichtbar ist.
Mehrteilige Ledersohle mit erhöhtem Absatz (4 cm), mit kleinen Eisennägeln am Sohlenrand beschlagen. Der Absatz wurde mit einer zu großen schwarzen Gummilage besohlt.
Reparaturen an den Sohlen bei beiden Schuhen, am linken im Ballenbereich mittig ein breiter Lederflicken, am rechten einer längs an der Außenseite, beide genagelt. Außerdem bei beiden Schuhen ein aufgenähter Lederstreifen am Übergang Schaft-Sohlenoberkante, wahrscheinlich wegen eines Risses, beim rechten Schuh rechts außen im Zehenbereich, beim linken Schuh rechts innen im Ballenbereich.
- Objektbezeichnung:
- Schuh
- Inventarnummer:
- A/2072
- Material:
- Leder, Eisen
- Institution:
- Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
- Maße:
- 1 Schuh Länge 260 mm, Breite 95 mm, Höhe 104 mm, Absatz Höhe 40 mm
- Historische-kritische Angaben:
-
Maria Ragginer war die Tochter von Sebastian Ragginer (1830 – 1899), dem bekannten Bauerndoktor aus Lüsen, und seiner Frau Anna Bodner (1857 – 1932). Der medizinische Bestand der Familie Ragginer ist im Bienenhaus im Volkskundemuseum ausgestellt.
2014 wurde begonnen, den Nachlass von Maria Ragginer (1886 –1975) aufzuarbeiten. Durch ihr eigenes Verhalten und auch durch Vorurteile ihr gegenüber, galt sie in ihrer Umgebung als Außenseiterin, die gemieden wurde. Ihre persönlichen Notizen und Briefe zeichnen ein anderes Bild von ihr, das Bild einer schwer belasteten, unverstandenen Frau, deren Leben geprägt war von Einsamkeit, Schicksalsschlägen und Ängsten.
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