Lampe mit Bergmann
Bergmann in schwarzer Uniform "seilt" sich an der Lampenschnur ab. Lampe mit Glühbirne, Jahreszahl 1914.
Der dunkelhaarige Mann trägt einen Schnauzer, auf dem Kopf einen Hut ohne Krempe (Schachtmütze). Die Bekleidung ist schwarz, am Körper anliegen. Um den Hals ist ein weiter Kragen, der hochgeschlossen am Hals bis über die Schultern reicht. Auffallend viele Knöpfe an der Vorderseite des Körpers und an den Ärmeln zieren das Oberteil, wobei die mittlere Knopfreihe an der Brust es schließt, die jeweils links und rechts davon angebrachten Knopfreihen keine haltende Funktion erkennen lassen. Um den Bauch einen Gürtel, auf der Rückseite eine "Schürze", darunter eine Halterung für das Kabel der Lampe. Die Hose ist ebenfalls in schwarz mit dünnen Streifen an den Seiten. Die spitzen schwarzen Schuhe reichen über die Knöchel.
- Objektbezeichnung:
- Lampe
- Inventarnummer:
- Bm_0000189
- Sammlung:
- Sammlung Schneeberg
- Datierung:
- 1914
- Material:
- Holz
- Technik:
- geschnitzt
- Institution:
- Landesmuseum Bergbau
- Maße:
- Höhe 45 cm
- Schlagwort:
- Lampe, Bergbau, Uniform, Heimarbeit
- Historische-kritische Angaben:
-
Der Bergmann mit Lampe ist eine individuelle Version des "Lüsterweibchens", eine weibliche Figur, die ab dem 14. Jahrhundert als Leuchterdekoration oft Verwendung fand. Meist stellten diese Plastiken Allegorien oder Heiligenfiguren dar und wurden mit Geweihstangen kombiniert, männliche Figuren und Fabelwesen waren selten. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert kamen sie nochmals in Mode und "hielten" Gaslampen oder elektrische Leuchten.
Manche Bergleute waren in ihrer Freizeit kreativ, es sind einige Schnitzarbeiten und andere Handarbeiten erhalten, die mit viel Sorgfalt gemacht worden waren. 1912 fand ins St. Martin am Schneeberg eine Heimarbeit-Ausstellung statt, in der die besten Arbeiten mit Geldpreisen belohnt wurden. (Vgl.: Allgemeiner Tiroler Anzeiger, 18. März 1912, S. 5.; Tiroler Volksbote, 19. Juli 1912, S. 9.)
Die Arbeit ist mit Hingabe gemacht, dennoch lassen einige Details vermuten, dass der Schnitzer keine professionelle Ausbildung hatte, die Figur wirkt steif, die Anatomie der Körpers (bes. am Hals) nicht korrekt.
Dieses Objekt befindet sich im Schaudepot in der alten Schmiede in St. Martin am Schneeberg.
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