Bleikugeln
Konvolut aus Bleikugeln aus dem Zielgelände des Schiessstandes; Fund bei der montanarchäologischen Grabung.
Die Bleikugeln habe teilweise noch eine zylndrische Form mit Querrillen, an denen sie einst in der Patrone steckten. Viele sind zu unförmigen Klumpen durch den Aufprall deformiert worden.
- Objektbezeichnung:
- Waffenzubehör und Munition
- Inventarnummer:
- Bm_0000231
- Sammlung:
- Sammlung Schneeberg
- Material:
- Blei
- Institution:
- Landesmuseum Bergbau
- Schlagwort:
- Unterhaltung
- Historische-kritische Angaben:
-
Zur Zeit Österreichs-Ungarn gab es in St. Martin am Schneeberg eine Schützengesellschaft mit Schießstand. Dieser wurde in den Zeitungen als "der höchste Schießstand Europas" bezeichnet. Unter den Bergbeamten und Knappen bildete sich eine Gesellschaft von 45 Mann, die ihren Vorstand wählten und sich zu Schießübungen trafen.
Es wurde regelmäßig ein Freischießen veranstaltet. Dieses wurde in der ersten Hälfte des August veranstaltet, ein großes Festschießen gab es am nächsten Sonntag nach dem Geburtstag des Kaisers (18. August), welcher ausgiebig gefeiert wurde.
1908 erhielt die Schützengesellschaft eine neue Fahne, die neben der Belegschaft und der Verwaltung prominente Spender hatte: 150 Kronen vom Kaiser, 30 Kronen von Prinz Eugen.
Quellen:
Welt-Neuigkeits-Blatt, 29. Juni 1882, 4.
Bozner Nachrichten, 27. August 1905, 5.
Innsbrucker Nachrichten, 16. Mai 1908, 55.
Bei den montanarchäologischen Grabungen am St. Christoffi-Ensemble am Schneeberg wurden in einer höhergelgenen Schicht diese Projektile gefunden. So wird hier der Standort des Schießstands angenommen, wo einst ein Stolleneingang, eine Knappenkaue und ein Pochwerk gestanden hatten.
Quelle:
Holdermann, Claus-Stephan, „Geschichte und Technik des Montanwesens am Schneeberg/Moos in Passeier. Montanarchäologische Grundlagenforschungen zur mittelalterlichen und frühzeitlichen Bergbaugeschichte Südtirols“ Ein Forschungsprojekt des Südtiroler Bergbaumuseums, Standortbestimmung und Perspektiven; in: Res Monatanarum, Sonderband 2014, Juli, 102.
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