Kulturgüter in Südtirol

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"Fatsch"

Ein sehr breiter Gürtel. Die Vorderseite ist mit einer Federkielstickerei versehen.

Objektbezeichnung:
Gürtel
Inventarnummer:
147
Material:
Leder
Technik:
genäht, gestickt
Institution:
Rohrerhaus
Maße:
"Fatsch" Höhe 10 cm, "Fatsch" Breite 35 cm, "Fatsch" Tiefe 27 cm
Historische-kritische Angaben:
Die eigenen „Fatschn“ fertigen die Sarner – im Unterschied zu den für den süddeutschen Raum bestimmten breiten, oft auch mit einem ovalen „Blattl“ verzierten Bauchgurten – schon seit jeher eher schmal und streng, versehen sie aber mit einer besonders feinen Stickerei. Die Muster sind vielfältig, werden jedoch sorgfältig ausgewählt, damit sie in ihrer Symbolik und ihrer Aussagekraft zur Tracht passen. Meistens sind es die eigenen Initialen, christliche Zeichen oder typische Ornamente aus dem bäuerlichen Bereich. Viele Verzierungen enthalten Bilder aus dem Tier und Pflanzenreich (vgl. S. 74 ff.). Die vorherrschende Farbe der Stickereien ist Weiß. Einige wenige Motive wie Herzen oder die Zungen von Tieren sind rot eingefärbt. Je nach Geschmack werden manchmal auch noch die Farben Gelb und Grün verwendet. Die Riemen sollten aber insgesamt nicht zu bunt ausfallen. Typisch für die Sarner „Fatschn“ sind die bis zu sechsreihigen, zart gestickten Bordüren und schöne Prägungen in den freien, unbestickten Flächen. Die Zeichen dieser Prägungen im schwarzen Leder weisen verschiedene Muster auf und geben Aufschluss über die jeweilige Werkstatt, in der die „Fatsch“ hergestellt worden ist. Am Rücken wird die „Fatsch“ mit einer handgearbeiteten Messingschnalle verschlossen. (Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung Sarntal (Hrsg.), Die Sarner Tracht. Bairisch gian, Wien-Bozen 2011, S. 103.)

 

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