Kulturgüter in Südtirol

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La Divina Commedia

9 Skizzenhefte im Schuber zu „La Divina Commedia“ von Dante Alighieri mit hunderten von Zeichnungen, fertigen Gemälden in Mischtechnik und handschriftlichen Notaten zu den einzelnen Canti. 5 Hefte zu 80 Seiten, 4 Hefte zu je 76, 72, 48 und 60 Seiten. Auf allen Seiten handschriftlich mit Bleistift und Tusche hunderte von Aufschriften. Heft „Purgatorio II“ ist auf der letzten Seite signiert und datiert: „3.1.98 Markus“.

Objektbezeichnung:
Zeichnung (Kunst)
Inventarnummer:
235639
Hersteller:
Vallazza, Markus
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
1993 - 2000
Material:
Papier, Buntstift, Aquarellfarbe
Technik:
gezeichnet, gemalt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 25 cm, Breite 20 cm, Tiefe 8 cm
Schlagwort:
Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Markus Vallazza ist Zeichner, Radierer, Poet, Rebell, Weltbürger. Unzählige literarische Werke der Weltliteratur hat der Künstler gezeichnet und mit leidenschaftlicher Geste interpretiert, nie nur illustriert. Die intensive Auseinandersetzung mit Dante Alighieris „La Divina Commedia“ (1993–2000) kann als sein Hauptwerk bezeichnet werden. Wie Dante wähnt sich Vallazza „in einem finsteren Wald“ verloren, im Durchschreiten von Hölle, Läuterungsberg und Paradies erhofft er sich, aus der Lebenskrise herauszufinden. Gleichzeitig möchte der Künstler vor Augen führen, wie aktuell Dante auch heute noch ist. Seine Hölle bevölkern Menschen, die auf Skizzen in Gasthäusern beruhen, neben Vergil, Sigmund Freud oder Friedrich Nietzsche tauchen auch Politiker und Würdenträger auf, die in den 1990er-Jahren die italienische Gesellschaft prägten. Insbesondere die kaum erträglichen Darstellungen von Gewalt, Terror und Grausamkeit erscheinen zeitlos. Durch Dante versucht Vallazza, die Schrecken im Heute zu verstehen. Am Beginn seiner Beschäftigung stehen neun Skizzenhefte mit Vorstudien und Entwürfen, angereichert mit Kopien, Zitaten und eigenen Gedanken. Sie bilden die Grundlage für die zahlreichen (Tusche)Zeichnungen, Mischtechniken und großformatigen Radierungen. (Günther Oberhollenzer, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 244)

Das Mart zeigt „La Divina Commedia“ (Die Göttliche Komödie) anhand von Werken des Künstlers Markus Vallazza, einem der bedeutendsten europäischen Zeichner und Grafiker unserer Zeit. Ausgestellt ist eine sorgfältige Auswahl aus Dante Alighieris gesammelten Werken, die der Südtiroler Künstler im Laufe von zehn Jahren, zwischen 1994 und 2004, schuf. Mit 300 Stichen, neun Skizzenbüchern und rund hundert Entwurfzeichnungen stellt dieses Oeuvre heute einen der wichtigsten zeitgenössischen, diesem Thema gewidmeten Zyklen dar. […] Vallazzas grafische Interpretation der „Göttlichen Komödie“ ist nicht einfach nur eine Illustration von Dantes Werk, sondern enthält seine persönliche, aktuelle Vision, angereichert mit Elementen seiner Fantasie. Die „gironi“ (Kreise) werden bevölkert von neuen Persönlichkeiten, darunter vielen aus unserer Zeit. Nicht mehr Vergil führt Dante, sondern Ezra Pound, der amerikanische Dichter, den der Meister bei einem seiner Aufenthalte in Venedig und Rom kennengelernt hat, als er in den fruchtbarsten intellektuellen Kreisen Italiens verkehrte und Freundschaft schloss mit Pier Paolo Pasolini, Alberto Moravia und Dacia Maraini. (Margherita de Pilati, Mart, Rovereto, 2007)

 

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