Kulturgüter in Südtirol

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Wolken

Wandskulptur, 2-teilig, bestehend aus geschmiedeten Eisenbändern, die wolkenförmige Schatten werfen. Nicht signiert.

Objektbezeichnung:
Skulptur
Inventarnummer:
240383
Hersteller:
Bernardi, Michele
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2010
Material:
Eisen
Technik:
geschmiedet
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Wolke 1 Höhe 8.5 cm, Breite 52 cm, Tiefe 20 cm, Wolke 2 Höhe 4 cm, Breite 52 cm, Tiefe 20 cm
Schlagwort:
Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Was wir als „Wolken“ bezeichnen ist eine Ansammlung von Wassertropfen oder Eiskristallen in der Atmosphäre, die sichtbar werden, weil darin Licht gestreut wird. Als Motive seiner Skulpturen und Installationen verwendet Michele Bernardi oftmals stilisierte Naturformen wie es Schneekristalle, Regenbögen oder eben auch Wolken sein können. Die Arbeit „Wolken“ manifestiert sich zwischen (linearer) Metallskulptur und (Schatten-)Bild. Die Wandskulptur spielt auf stilisierende und humorvolle Weise mit der Materialität und Immaterialität des Naturphänomens und zugleich mit den bildnerischen Kategorien von Fläche und Raum. (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 36)

Bernardis frühes Werk zeugt von einer leichten Offenheit und Neugier dem eigenen Material gegenüber. Spielerisch, mit Witz prüft er es auf seine Bedeutungsfähigkeit hin und entwickelt in einem kühnen humoristischen Wurf Bedeutungsräume. Mit einfachen Materialien aus dem Baumarkt baut er z. B. Schneekristalle aus Sperrholz und setzt sie dann als Räder in alte Fahrradrahmen ein. […] Ein wichtiges Element ist der Titel. Der bringt als ironische Behauptung das Spiel ins Rollen. Im Grunde hat bei Bernardis Arbeiten alles mit den Überraschungen des eigenen Denkens zu tun und der Betrachter wird Mitreaktor. Bernardis Mittel sind Gebrauchsgegenstände und Naturformen, die als Bedeutungsträger einer paradoxen Vermischung und Veränderung unterzogen werden. […] Das Simple und Naive, Unschuldige hebt die schwere Aussagelogik wieder in menschliche Bahnen. […] Die mediale Valenz seiner Verwandlungsakte bringt Poesie hervor. Das ändert sich: minimalistische, reduziertere Zeichen, die als solche stehen, nicht mehr Bilder, also abbildende, bildnerische Elemente, die qua entsprechendem Material ins dreidimensionale verwandelt wurden, wo dann das Lachen ganz nahe am Material lag. Dieses leichte spielerische Element verschwindet nun. Er widmet sich Versatzstücken aus dem Physikbuch, z. B. dem Pfeil. Wir sehen es schon: Es beschwert sich, multipliziert sich, Eisen, Raum fassend, Wege suchend. Wir gelangen in ontologische Schwere, wo ein landschaftliches Element nur noch als Ahnung von Himmel und Horizont bleibt und seine technische Funktion als Skulptur übergeht. Ein letztes Winken des Leichten. (Susanne Wester, 2004)

 

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