Kulturgüter in Südtirol

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Gerät 2

Aus dem Projekt „Die Wende“. Gebogene Sprossenwand. Eines mehrerer Geräte, die im Februar 2010 in einer Berliner Galerie für das Trockentraining von Synchronschwimmerinnen der ehemaligen DDR installiert wurden. Während der Ausstellung kamen die betagten Damen wöchentlich zum Training der Unterwasserwende vorbei. Nicht signiert, ohne Zertifikat.

Objektbezeichnung:
Skulptur
Inventarnummer:
240215
Hersteller:
Hora, Ingrid
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2010
Material:
Holz
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
mit Bug Höhe 170 cm, Breite 56 cm, Tiefe 8 cm
Schlagwort:
Installation
Historische-kritische Angaben:
„Gerät 2“ war ursprünglich als Bestandteil des Kunstprojekts „Die Wende“ zum Trockentraining einer Gruppe von Synchronschwimmerinnen aus der ehemaligen DDR in einer Berliner Galerie installiert. Der Begriff „Wende“ bezeichnet im Schwimmsport einen Richtungswechsel und im politischen Kontext die friedliche Revolution und den gesellschaftspolitischen Wandel in der ehemaligen DDR (1989/1990). Die Installation in Form einer gebogenen Sprossenwand unterwandert akkreditierte funktionale Formen und verbiegt sich spielerisch und humorvoll zwischen den Referenzen von kollektiver Disziplin einerseits und kollektiver Dynamik andererseits. In experimentellen und poetischen Versuchsanordnungen erforscht Ingrid Hora die Muster und Wendungen kollektiver Handlungsformen. (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 100)

Das Projekt „Die Wende“ lehnt sich an die Geschichte einer Gruppe von Synchronschwimmerinnen der ehemaligen DDR an, die regelmäßig „die Wende“, eine spezielle Bewegung des synchronisierten Schwimmens übt, in der die Schwimmerin eine Unterwasserrückwärtsrolle vollzieht. Die Frauen der „Seniorenschwimmgruppe Treptow, Berlin“ gehören dem bis heute aktiven ostdeutschen Schwimmverein an und trainieren seit über 20 Jahren gemeinsam.
Der Projekttitel „die Wende“ bezieht sich auch auf die zeitliche Periode unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer und bezeichnet den Übergangsprozess von Sozialismus und Planwirtschaft zu Demokratie und Kapitalismus.
Nach einer szenischen Performance im November 2009 im Rahmen des Berliner Galerien-Programms, verwandelte Ingrid Hora im Februar 2010 eine Berliner Galerie mit verschiedenen Artefakten in einen Gymnastikraum für das Trockentraining. Während der Ausstellung traf sich die Gruppe einmal wöchentlich zum Trockenübungsprogramm. Im Rahmen der Ausstellung wurde auch ein Video mit deren Übungseinheiten im Wasser gezeigt. (Ingrid Hora, www.ingridhora.com, 2010)
2009 “Die Wende; Akt 1” Soloshow, Gallery Program, Berlin
2010 “Die Wende; Akt 2+3” Soloshow, Gallery Program, Berlin

 

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