Kulturgüter in Südtirol

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gemeint zu sein

Sammlung von 30 Zeichnungen und einem Einzelblatt aus dem Werkzyklus, 2-teilig. Collage von 30 Zeichnungen auf einem Blatt, eine größere Zeichnung extra gerahmt.

Objektbezeichnung:
Zeichnung (Kunst)
Inventarnummer:
239748
Hersteller:
Knapp, Hans
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
1989 - 2003
Material:
Bleistift, Buntstift, Papier
Technik:
gezeichnet
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 105 cm, Breite 75 cm, gerahmt Höhe 106.5 cm, Breite 76.5 cm, Tiefe 3.5 cm
Schlagwort:
Sonstiges
Historische-kritische Angaben:
Hans Knapp konzentriert sich in seiner künstlerischen Praxis auf ein Arbeiten mit dem Zeichenstift zwischen Spontaneität und willentlichem Experimentieren. Als prozesshafte tagebuchartige Aufzeichnungen sind Tausende Bilderfolgen und Miniaturen entstanden. Die gezeichneten Szenarien sind Ausdruck eines Lebensgefühls und einer Begegnung mit der Welt – kritisch, hinterfragend, aber auch hintersinnig im Humor und voller Anspielungen. Ein Leitmotiv bilden architektonische Umgebungen und Versatzstücke von Architekturen, wie in diesem Fall der enge, von einer großen Säule beherrschte Innenhof. Die Säule hat einen geöffneten Mund und scheint uns anzusprechen. Eine Anspielung – wie der Künstler im Titel suggeriert – auf jenes widersprüchliche Gefühl in uns „gemeint zu sein“? (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 112)

Die Vorgehensweise von Hans Knapp – Zeichnung und Collage – folgt keiner Idee des Geschichtenerzählens, denn es gibt keine Geschichte, noch nicht einmal als Vorwand für eine Erzählung in Bildern. Für den Künstler gehört das Zeichnen zum Alltag, es durchzieht sein Leben wie ein roter Faden, er braucht es wie tägliches Brot, obsessiv, wie mach anderer Künstler auch. Eine wichtige Rolle spielen Bauwerke, das heißt für nicht genauer identifizierbare Zwecke errichtete räumliche Konstrukte, aber auch Erinnerungen und Gefühle, die der Künstler seit Kindheitstagen in sich trägt, denn seine Kunst ist so etwas wie ein Tagebuch des Unbewussten. Eben weil sie nicht wie üblich aus Zeitungsausschnitten oder Bild-Fundstücken zusammengesetzt sind, sondern Motive aus eigenen Zeichnungen zusammenfügen, nehmen die Collagen im Werk des Künstlers einen besonderen Stellenwert ein. Knapps Vorgehensweise befreit die Motive von der ihnen zugewiesenen Rolle und bringt sie neu ins Spiel, erneuert ihre Funktion und deren Wahrnehmung, versucht das ewig Flüchtige festzumachen. Für Hans Knapp ist das Zeichnen eine Technik zur Umsetzung seiner Gedanken, die immer auch mit philosophischen Überlegungen einhergehen und sich um die großen Fragen des Menschseins drehen. Sie ist für ihn Mittel und Weg, um seiner schöpferischen, im Kern intellektuellen Herangehensweise Ausdruck zu verleihen. (Valerio Dehò, Kunst Meran/o arte, 2014)

 

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