Kulturgüter in Südtirol

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Feuerlilie

Darstelllung: Kleine Frauenfigur mit rotem Kleid und weißem, bauschigem Unterkleid auf grüner Wiese, vor blau-weißem Himmelsbogen. Im Vordergrund links in oranger Farbe stilisierte Blätter einer Feuerlilie. Auf Rückseite links mit Pinsel datiert und signiert: '14 Cornelia Lochmann.

Objektbezeichnung:
Gemälde
Inventarnummer:
244184
Hersteller:
Lochmann, Cornelia
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2014
Material:
Acrylfarbe, Leinwand
Technik:
gemalt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 80 cm, Breite 60 cm
Schlagwort:
Landschaft, Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Eine kleine gesichtslose Figur trägt ein ausladendes rotweißes Kleid. Sie schwebt auf einer Wiese, in oranger Farbe ist eine Feuerlilie angedeutet, der Himmel mit blauem Bogen leuchtet gelb-weiß. Cornelia Lochmann drückt in ihren Malereien Persönliches und tief Empfundenes aus. Die Künstlerin konfrontiert uns mit ihrer inneren Welt, die sie groß und stark machen möchte, damit sie sich gegen die äußere behaupten kann. Die Motive sind märchenhaft und geheimnisvoll, die Stimmung düster und heiter zugleich. Ein surreal naiver Bildkosmos zwischen Traum und Alptraum, suggestiv, persönlich und intim. (Günther Oberhollenzer, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 130)

„Bei meiner Arbeit geht es mir darum, die innere Welt so groß und stark zu machen, dass sie sich gegen die Äußere behaupten kann. Ein Bild ist für mich ein in sich geschlossener Kosmos; das bedeutet, es muss schon irgendwo in irgendeiner Form existieren, bevor es realisiert wird. Um zu meinen Bildern zu finden, muss ich mitunter tief graben. So sehe ich mich nicht als Schöpferin, sondern vielmehr als Entdeckerin meiner Bilder.“ Um Empfindungen auf Leinwand oder Papier Sichtbarkeit zu geben, selektioniert Lochmann in quasi archäologischer Manier aus einem geistig emotionalen Fundus aus Erfahrungen, Beobachtungen und nicht zuletzt verinnerlichten Erzählungen ihrer Großmutter. Daraus kreiert und remixt sie Episoden, in denen unbeschönigte Archetypen der Mädchenwelt die Hauptrollen auf der Bühne des Widerspenstigen spielen: Beziehungen, Gewalt, Körper, Erotik, Verführung, Macht und Unterwürfigkeit vermischen sich zu skurrilen Szenen vor oft raumloser, traumartiger Kulisse. Auf intime Art macht Cornelia Lochmann - wie sie selbst sagt - nichts anders, als ihr eigenes Lied von der Welt zu singen, um so dem Leben, welchem man trotz aller Wissenschaft meist fassungslos gegenübersteht, eine Fassung zu geben. Dieses Drehbuch ihrer faszinierenden Bildwelt entsteht stilistisch aus einem sehr persönlichen, manchmal spontan pastösen, dann wieder kalkuliert lasierenden Pinselstrich, der Cornelia Lochmann eine unverkennbare Handschrift verleiht. Eine bewusst eingesetzte Portion Naivität in der gestischen Ausführung und die inhaltliche Radikalität verknüpfen sich zu einer Kreuzung aus makabrem Humor und kindlich aufgeladener Dramatik. (Lisa Trockner, in „Panorama 4, Neue Kunst in Südtirol”, Bozen 2012, S. 94)

 

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