Kulturgüter in Südtirol

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Flügel Nr. 3

Wachsrelief Nr. 3 aus der mehrteiligen Serie „Flügel“. Bildobjekt mit dem Relief eines Flügels, das in eine Wachsplatte gearbeitet ist. In schmalem Eisenrahmen, von Neonlicht hinterleuchtet.

Objektbezeichnung:
Plastik
Inventarnummer:
245694
Hersteller:
Riant, Sylvie
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2014
Material:
Wachs, Eisen, Neon
Technik:
geformt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 85 cm, Breite 85 cm, Tiefe 10 cm, Gewicht 10 kg
Historische-kritische Angaben:
Durch einen persönlichen, intimen Blick auf Mythen und Märchen lässt Sylvie Riant ebenso fragile wie rätselhafte Kunstwerke entstehen. Neben der Vorliebe für das Zeichnerische arbeitet die Künstlerin auch im plastisch-skulpturalen Bereich – besonders mit Wachs, ihrem liebsten Werkstoff. Das Relief eines Flügels wurde in einem schweren Eisenrahmen gefasst, der im Gegensatz zur Leichtigkeit des Flügels und der Weichheit des Materials steht. Mit Neonlicht von hinten beleuchtet erscheint der Flügel wie ein melancholisches Fundstück und lässt an den unglücklichen Ikarus aus der griechischen Mythologie denken. (Günther Oberhollenzer, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 198)

„Neben meiner Vorliebe für das Zeichnerische stelle ich auch plastische Arbeiten her. Mit Wachs arbeite ich seit 15 Jahren. Am Anfang war dieses Material ein „Begleiter“ zu anderen, solideren Materialien. Es wurde dann immer dominanter und ist in meiner aktuellen Produktion der große Favorit schlechthin.“
Dieses Wachsrelief gehört zu einer früheren Serie aus Mikrokristallinwachs, ein kunststoffartiges Material, das auch bei höheren Temperaturen stabil bleibt. Der leicht beleuchtete Wachsflügel wirkt wie ein melancholisches Fundstück, dessen Stille und Ästhetik im Widerspruch zur heutigen Zeit steht. [...]
Die Flügel wurden in Ton modelliert, dann in Wachs gegossen. „Ich wollte eine leichte Spur der Erinnerung schaffen: Vorgehen wie ein Archäologe, der eine Art „Aufnahme“ eines Flügels, als Fragment und archaisches Sinnbild des Engels, in Form eines Abdrucks bewahrt.“
Doch der schwere Rahmen widerspricht der Leichtigkeit der Wachsarbeit: Als feste Struktur bietet er dem Wachsfluss beim Gießen Einhalt, sperrt ihn dadurch aber auch ein. Der klassische Traum der Freiheit, des Fliegens, die unvermeidbare Reminiszenz an den Mythos von Ikarus stößt hier an die in Eisen materialisierte Grenze. (Sylvie Riant, http://franzmagazine.com, 2013)

 

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