Kulturgüter in Südtirol

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1315003

aus der Serie "Siblings". In Schwarzweiß gemaltes Antlitz einer Frau. Auf der Rückseite unten rechts mit schwarzem Filzstift signiert und datiert: Zingerle 2013.

Objektbezeichnung:
Gemälde
Inventarnummer:
244189
Hersteller:
Zingerle, Andreas
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2013
Material:
Ölfarbe, Leinwand
Technik:
gemalt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 150 cm, Breite 150 cm
Schlagwort:
Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Neben der Skulptur – schwere Betonleiber und -torsi, die an menschliche Körper und künstliche Häute erinnern – ist die Malerei das zweite bevorzugte Medium in Andreas Zingerles Schaffen. Als Ausgangspunkt dienen dem Künstler digital bearbeitete Fotos, die mittels Schablone auf die Leinwand gesprüht und dann malerisch bearbeitet werden. Die fein lasierten Gestalten in zarten Grautönen erscheinen wie Schatten ihrer selbst, die verwaschenen unscharfen Gesichter bewegen sich im Spannungsfeld von Wiedererkennbarkeit und Anonymität. Andreas Zingerle verleiht dem Verschwindenden Form und Aussehen, will es auf der Leinwand festhalten, der Kurzlebigkeit unserer Zeit entziehen. (Günther Oberhollenzer, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 264)

Die Arbeiten von Andreas Zingerle bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Form und Reduzierung. Dies gilt auch für die früheren Arbeiten, in denen der Raum durch verschiedene graue Flächen definiert wurde. In den neueren Arbeiten geht er einen Schritt weiter, indem der Prozess, welcher zu einem Ergebnis führt, in den Vordergrund gestellt wird. Nicht das sichtbare Ergebnis ist das Entscheidende, sondern eben das davor gewesene. Denn etwas sichtbar machen heißt aktiv werden, heißt etwas in Bewegung setzen. Dieser Vorgang an sich ist nicht greifbar. Er muss erst lebendig gemacht werden, um Bestandteil des folgenden sein zu können. […]
Die abgebildeten Personen befinden sich in einer für sie selbst befremdlichen Position.
Es sind Gestalten, in Momenten des Stummseins. Sie geben nur Schemen von sich preis, die sichtbar oder fast schon wieder verschwimmend ihre Existenz betonen, indem sie ein Schatten begleitet. Der Schatten wird zur Existenzberechtigung der sich behauptenden Person und übernimmt die Rolle des Verfolgers der verschwindenden Person. […]
Der Betrachter versucht die Figur zu vervollständigen. Das Erfasste entzieht sich ihm jedoch sofort wieder und seine Vorstellungskraft scheitert an der Verschlossenheit der Gestalten. Denn die Bilder erzählen nichts, da wo die Geschichte beginnt hört sie auch wieder auf. Letztendlich bleibt der Betrachter alleine und die Bilder halten ihre Distanz zu ihm aufrecht. [..]
(Franziska Hufnagel)

 

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