Kulturgüter in Südtirol

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Schwebebalken

Wandinstallation, Schwebebalken aus der Serie „Der Grillentöter“ (l’ammazzagrilli) mit 4 senkrechten Metallstangen, liegt quer auf 3 Metallhalterungen, die an der Wand fixiert sind. An einer Seite verspiegelt, ergibt einen interessanten Dialog mit dem Publikum: Wenn auf Augenhöhe montiert, sieht man im Vorbeigehen nur die Augen der anderen Passanten. Der Schwebebalken kann herausgehoben werden.

Objektbezeichnung:
Skulptur
Inventarnummer:
248380
Hersteller:
Hora, Ingrid
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2015
Material:
Holz, Spiegel, Metall
Technik:
lackiert
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 120 cm, Länge 500 cm, Tiefe 20 cm, Gewicht 100 kg
Schlagwort:
Sonstiges
Historische-kritische Angaben:
Die Skulptur „Schwebebalken“ gehört zu einer Serie von Werken, die Turn- und Sportgeräten nachempfunden sind. Sie war ursprünglich Teil eines Ausstellungszusammenhangs über Orte und Organisationen der Freizeit, der Erholung und des Sports. Wie auch die anderen Objekte der Serie ist die Wandinstallation kein Readymade, sondern ein subtil verfremdetes und ergänztes Zitat. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wurde das Objekt von einem Männerchor singend in den Raum getragen und an die Wand montiert. In der Überlagerung von Ritualen und Requisiten aus unterschiedlichen gemeinschaftsbildenden Freizeit-Kontexten rückt Ingrid Hora Formen und Muster kollektiver Organisationen in den Fokus der (ästhetischen) Betrachtung. (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 102)

Die Werkgruppe „Der Grillentöter” (l’ammazzagrilli) ist nach einem antiken chinesischen Geduldspiel genannt. Man könnte auch das Stichwort „freizeyt” verwenden, das Horas Recherche zugrunde liegt. Hora geht mit freizeyt den verschwimmenden Grenzen von Arbeit und Freizeit nach. Mit Blick auf die Entwicklung des produktiven Managements von Freizeit in der Moderne untersucht sie Organisationen und Räume der Erholung, die zugleich als Orte der Begegnung fungieren – den Verein, den Schrebergarten oder den Turnplatz. Ihre Skulpturen, die an Sport- und Spielgeräte erinnern, verwandeln den Ausstellungsraum in eine Turnhalle des „Zeit-Verbringens“.
Die Ausstellungseröffnung in Bozen wurde in Zusammenarbeit mit dem Männerchor von Völs am Schlern (Südtirol) und der Choreografin Claudia Tomasi performativ inszeniert. Die Männer trugen den Schwebebalken wie Sargträger singend in den Raum und hingen ihn an die Wand. Hora verfremdete das Sportgerät und gab ihm etwas Ritualisches, Traditionelles in Verbindung mit dem ehrenamtlichen Kulturverein ihrer Heimat. (Aus: Presstext der Ausstellung „Der Grillentöter / L‘Ammazzagrilli“, ar/ge Kunst Galerie Museum, Bozen, 2015)

 

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