Kulturgüter in Südtirol

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Mountains Nr. 187

Grafik Nr. 187 aus der ca. 15-teiligen Werkreihe „Mountains“. Berglandschaft. Auf der Rückseite unten links handschriftlich mit Bleistift signiert und datiert: „Lt. 2014 (187)“.

Objektbezeichnung:
Grafik
Inventarnummer:
248853
Hersteller:
Werth, Letizia
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2014
Material:
Graphitstift, Tusche, Baumwolle
Technik:
gezeichnet
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 100 cm, Breite 140 cm, Tiefe 2 cm
Schlagwort:
Landschaft
Historische-kritische Angaben:
Letizia Werth realisiert Zeichnungen mit Grafit, Tusche und Kohle auf Leinwand, welche auf der Vorlage von gesammelten Materialien aus Fundkisten oder Flohmärkten entstehen, einer Welt von Erinnerung und Vergänglichkeit. Die Serie „Mountains“ beinhaltet Berglandschaften, Gesteinsformationen, Wolken, Bäume und Wälder, die man aber nur erahnen kann, denn die Künstlerin vertauscht Licht- und Schattensituationen derart, dass das Hintergründige zum Bedeutsamen wird, und umgekehrt vorrangige Bildinformationen im Schatten verschwinden. (Sabine Gamper, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 256)

„Mountains“ – ist eine Serie von Zeichnungen mit Graphitstift, Tusche und Kohle auf Leinwand. Es sind Darstellungen aus der Natur, aber keine Naturdarstellungen. Sie zeigen mächtige Gesteinsformationen, man erahnt Wolken, Bäume und Wälder, und dennoch steht allein das Menschliche im Zentrum der Komposition. Dies ist das Leitmotiv in Letizia Werths Schaffen.
Die Künstlerin selbst bezeichnet ihre Arbeiten als geliehene Impressionen. Ausgangspunkt und Inspirationsquelle sind Flohmarktfunde, Fotos, private und oft anonyme Bergerinnerungen, die von ihrem vorherigen Besitzer ausrangiert wurden. Sie sind das melancholische Überbleibsel eines unwiederbringlichen Augenblicks, der Versuch, dem unheimlichen Fließen der Zeit mit einem Klick Einhalt zu gebieten. Letizia Werths Naturmotive sind menschlicher als so manches Portrait.
An das Ausgangsmotiv erinnert dabei nur mehr der Negativ-Effekt im Wechselspiel von Hell und Dunkel. Was bleibt, ist ein Energiefeld aus sich bündelnden und auseinanderdriftenden Flächen und Formen, die wie feine Staubpartikel über das Papier gleiten. Der Horizont löst sich auf, Wolkenfetzen durchbrechen den fragilen Himmel. Der Berg wird zu einer doppelten Projektion seiner selbst: zuerst gefiltert durch das Objektiv der Kamera und dann charakterisiert durch den Blick der Künstlerin.
Immanuel Kant sprach dem Menschen die Fähigkeit ab, die Wirklichkeit als solche zu erkennen. Dem Menschen als „vorgeprägtem Wissenstier“ kann die Welt nur so erscheinen, wie er sie auffasst. Es stellt sich unweigerlich die Frage, ab wann sich eine Grauschattierung in unserer visuellen Wahrnehmung in Raumtiefe verwandelt. Ab wann ist ein Berg ein Berg? Und wie viel Berg passt auf eine Leinwand? (Adina Guarnieri im Booklet zur Ausstellung „mountains & waterfalls“, Kunstforum Unterland, 2018, S. 18).

 

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