Kulturgüter in Südtirol

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Erdrutsch

Ocker-, rot- und blaufarbene Farbfläche aus Laaser Marmorsand und Tempera auf Leinen. Auf der Rückseite auf der Holzleiste des Spannrahmens handschriftlich signiert, datiert und bezeichnet mit schwarzem Filzstift: „JÖRG HOFER 2012/13 ERDRUTSCH MARMORS. - TEMPERA AUF LEINEN 240 x 190 cm“.

Objektbezeichnung:
Gemälde
Inventarnummer:
252524
Hersteller:
Hofer, Jörg
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2012 - 2013
Material:
Marmor, Eitemperafarbe, Leinwand
Technik:
gemalt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 240 cm, Breite 190 cm, Tiefe 4 cm
Schlagwort:
Landschaft, Abstrakt
Historische-kritische Angaben:
Feiner Marmorsand dient Jörg Hofer als Malgrund, modellierend wird er als haptisches Mittel der Bildgestaltung eingesetzt. Mit selbst angerührter Eitempera vermischt entstehen materiell dichte Oberflächenreliefs, die an die Freskomalerei erinnern. Schicht um Schicht überlagern sich Strukturen und Profile. Ablagerungen und Risse, Reibungen und Kratzer sind erkennbar. Die verwendeten Farben, oft ockerfarbige, erdig matte Töne, sind dicht und intensiv. So schafft der Künstler gegenstandslose, fast monochrome Farbräume von oft kontemplativer Wirkung. (Günther Oberhollenzer, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 82)

Jörg Hofer ist ein leidenschaftlicher Maler. Seine Bilder sind abstrakt, ohne Verweise auf das Gegenständliche. Nichts lenkt vom rein Malerischen ab, sie reduzieren sich auf das Wesentliche: Farbe und Form. Für Hofer ist die Malerei ein Weg, um sich der Natur und ihren Gewalten zu nähern, seine intensive Verbindung mit ihr zum Ausdruck zu bringen. Der Künstler ist auf der Suche nach strukturellen Analogien von Natur und Kunst. Doch er malt nicht nach der Natur, sein Arbeitsprozess gleicht eher dem der Sedimentierung in der Natur. Fast könnte man glauben, sie selbst habe die Bilder gemalt. Feiner Marmorsand dient Hofer als Malgrund, modellierend wird er als haptisches Mittel der Bildgestaltung eingesetzt. Mit selbst angerührter Eitempera (Farbpigmente, Eigelb, Leinöl und Wasser) vermischt entstehen materiell dichte Oberflächenreliefs, die an die Freskomalerei erinnern. Hofer malt seine Bilder am Boden mit dem Pinsel, manchmal auch mit seinen Fingern. Schicht um Schicht überlagern sich, Strukturen und Profile, Ablagerungen und Risse, Reibungen und Kratzer sind erkennbar. Die verwendeten Farben, oft ockerfarbige, erdig matte Töne, sind dicht und intensiv. So erschafft der Künstler gegenstandslose, fast monochrome Farbräume mit Titeln wie „Permafrost“ oder „Erdrutsch“. Der Akt des Malens, das sich Abarbeiten am Bild scheint zentral, im abgeschlossenen Werk weicht der expressiven Geste aber eine ruhige, bisweilen kontemplative Stimmung. Wenn ein Bild vibriert, so Hofer, und den Raum zum Schwingen bringt, dann ist seine Malerei gelungen. (Günther Oberhollenzer in: „born in the dolomites II“, Katalog zur Ausstellung des Südtiroler Künstlerbunds in der k/haus Galerie, Wien, 2013, S. 16)

 

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