Kulturgüter in Südtirol

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Am seidenen Faden

Mann mit Mantel und Schal, stehend, eine Hand in der Hosentasche, in der anderen das Handy. Anstelle des Kopfes befindet sich ein überdimensionaler Meisenknödel in grünem Netz, an dem vier Meisen sitzen. Vorne unten rechts handschriftlich signiert mit schwarzem Kugelschreiber: „Sylvia Barbolini“. Schildchen mit Werkangaben auf Forex mitgeliefert.

Objektbezeichnung:
Zeichnung (Kunst)
Inventarnummer:
255539
Hersteller:
Barbolini, Sylvia
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2015
Material:
Buntstift, Filzstift, Faden, Papier
Technik:
gedruckt, gezeichnet, gemalt, gestickt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 100 cm, Breite 70 cm, gerahmt Höhe 103.5 cm, Breite 73.5 cm, Tiefe 4.5 cm
Schlagwort:
Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Typisch für die Arbeit von Sylvia Barbolini ist die Kombination verschiedener Techniken wie Malerei, Zeichnung und Stickerei, was den Werken bei genauerer Betrachtung Dreidimensionalität verleiht. Die Künstlerin legt den Fokus auf gesellschaftliche Fragen, erzeugt mit dem meist doppeldeutigen Titel eine verschlüsselte Bildsprache, die durch Witz, Ironie und leise Andeutungen besticht. Mit ihrem scharfen Blick setzt sie bewusst surreale Elemente ein und fordert zum Weiterdenken auf. Naturerfahrung, intensive Beschäftigung mit Pflanzen und Tieren und dazu noch eine Portion hintersinniger Ernst: Titel und Bild ergeben ein facettenreiches Ganzes. Hier im Besonderen, weil sie mit überraschenden Inszenierungen wie zum Beispiel dem menschlichen Kopf als Futterknödel für Meisen die Welt aus den Angeln hebt. (Eva Gratl, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 30)

Das Spektrum ihrer Arbeiten reicht von malerischen Ausdrucksformen über Collage, Monotypie und Siebdruck bis hin zu keramischen Skulpturen, feinen Metallgüssen und kleinen Schnitzereien.
Immer aber bleibt sie dabei ihren Themen treu, die sich rund um die Darstellung der menschlichen Natur und Psyche drehen.
In Gleichnis und Metapher gefasst durchleuchtet Sylvia Barbolini zwischenmenschliche Beziehungen und stellt gesellschaftliche Entwicklungen in Frage. Das entstehende Mosaik aus Zeitgeist und Fiktion enthält in sorgsame Bildsprache verschlüsselten Witz und sanfte Provokation. "Der Alltag des modernen Menschen ist von einer Flut aus Informationen geprägt, die ihn mitreißt und überrollt. Dieser überwältigende Strom, genährt von Medien und Werbung, fügt sich in jedem zu einem anderen Bild."

 

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