Kulturgüter in Südtirol

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Pink Lady

Installation, 4-teilig. Sie besteht aus einer überdimensionalen, beidseitig bedruckten Postkarte, einem 7-minütigen Video in drei Sprachen (Deutsch, Italienisch, Englisch) samt Monitor sowie einem stehenden und einem liegenden überdimensionalen Apfelmessring. Edition 3/3 + 1 AP.

Objektbezeichnung:
Installation
Inventarnummer:
257620
Hersteller:
Leimer, Sonia
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2017
Material:
Kunststoff, Papier, Aluminium, Edelstahl
Technik:
aufgenommen, gedruckt, geschnitten
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
gesamt Höhe 180 cm, Breite 200 cm, HD Video Länge 6 min, Länge 46 sec, Monitor Höhe 56.3 cm, Breite 97.2 cm, Postkarte Höhe 111 cm, Breite 175.5 cm, Rind, stehend Höhe 164 cm, Breite 123 cm, Gewicht 30 kg, Ring, liegend Höhe 113 cm, Breite 158 cm, Gewicht 30 kg
Schlagwort:
Installation, Landschaft, Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Jeder zweite in Italien und jeder zehnte in Europa geerntete Apfel stammt aus Südtirol. Eine der beliebtesten Apfelsorten wird unter der geschützten Marke „Pink Lady“ vertrieben, die einen weltweiten Qualitätsstandard garantiert - immer gleicher Geschmack, gleiche Farbe, gleiche Größe. Die Installation „Pink Lady“ thematisiert diesen Zweig der Landwirtschaft als gleichermaßen globalisiertes, traditionsreiches, streng reglementiertes, aber auch romantisiertes und kulissenhaftes Handlungsfeld: Der Film zeigt einen prächtigen Festwagen mit einer mit über 600 Kilogramm Äpfeln bestückten Krone, gleichzeitig werden Texte über die Folgen globaler Klassifizierungssysteme eingespielt. Eine vergrößerte historische Postkarte setzt den Fokus werbemäßig auf das blühende Apfelland, während zwei spiegelnde Stahlskulpturen in Form überdimensionierter Apfelmessgeräte die gesamte Szenerie unter die Lupe zu nehmen scheinen. (Marion Piffer Damiani, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 128)

„I grew up on an apple farm in northern Italy in a region that is considered to be the ‚apple garden‘ of Europe.“ leite ich in meiner Videoarbeit Pink Lady ein. Der Film gewährt einen Einblick in das jährliche Apfelkronenritual der Stadt Meran, bei dem eine Holzkrone in mühevoller Kleinarbeit mit grünen und roten Äpfeln verziert wird. Die rote Sorte ist die markenrechtlich geschützte und streng regulierte Apfelsorte Pink Lady. Die Aufnahmen dokumentieren einerseits das Zusammenspiel von Arbeit und Tradition in einem kulturell vielfältigen Gebiet. Im Untertitel beschreibe ich andererseits die Folgen von kontrollbedingten, regionalen Veränderungen im Obstanbau, seit dem Beitritt Italiens zur EU. Der Text spricht die Folgen globaler Klassifizierungssysteme an, versinnbildlicht dadurch, wie sich eine bestimmte Apfelsorte in die Tradition der Menschen eingeschlichen hat.
Zwei Edelstahl-Skulpturen sind als vergrößerte Messwerkzeuge zu erkennen, die in der Landwirtschaft für die Einordnung und Kategorisierung von Obst und Gemüse in verschiedene Qualitätsklassen eingesetzt werden. Die extreme Vergrößerung dieser landwirtschaftlichen Hilfsmittel setzt das Maß des Werkzeugs in ein Spannungsverhältnis zum Körpermaß der Betrachtenden. Mit ihren runden Öffnungen erinnern die Objekte an Lupen oder Linsen, die nun den Raum der Postkarte und des Videos zu vermessen scheinen. Die Reflektionen in den Skulpturen und die Brechung des Lichts ermöglichen eine Oberflächenstruktur, die eine Spiegelung des Gegenübers zulässt. Losgelöst von ihrer eigentlichen Funktion verbinden sie visuell das Video und die vergrößerte historische Postkarte. Diese zeigt eine historische Apfelplantage in Südtirol, der Blick auf die Stadt Meran ist verdeckt, der Fokus liegt auf der Apfelblüte und der Landschaft. (Sonia Leimer, 2017)

 

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