Kulturgüter in Südtirol

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Le tre grazie (con cornice)

Drei reliefartige, nackte Frauen mit langen, wehenden Haaren und halb bedeckt mit einem großen schwarzen Tuch, sitzen auf einem blauen Sockel, umgeben von einem schmalen Metallrahmen. Unten rechts eingravierte Signatur in Großbuchstaben und Datum: "G MUSS 99".

Objektbezeichnung:
Plastik
Inventarnummer:
157785
Hersteller:
Muss, Guido Anton
Sammlung:
Guido Anton Muss
Datierung:
1993
Material:
Bronze
Technik:
gegossen, poliert, bemalt
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 59 cm
Schlagwort:
Figürlich
Historische-kritische Angaben:
Die Drei Grazien
In der Behandlung dieses mythologischen Motivs, das sich vor allem im Neoklassizismus großer Beliebtheit erfreute, geht es dem Künstler nicht um die Rückbesinnung auf die antike und ideale Schönheit, sondern eher darum, die vergängliche Vollkommenheit der weiblichen Anmut im dauerhaften Material der Bronze festzuhalten.
Die drei Grazien sind Sinnbild für Schönheit, Liebe und Freude bzw. Geben, Empfangen und Erwidern: Sie sind Dienerinnen der Göttin Venus und werden nackt dargestellt, weil sie laut Servius „frei von jeder Täuschung“ sein müssen oder laut Seneca dünn bekleidet und ungegürtet, „damit ihre ‚Beneficii‘ offenbart werden“. Das christliche Mittelalter befreit sie von ihrem heidnischen Aussehen und stellt sie in den drei Bildern dar, in denen sich Gott spiegelt: Liebe, Barmherzigkeit und Schönheit.
In diesem Relief zeigt sie der Künstler mit vereinten, von einem Stoffstreifen zusammengehaltenen Köpern, er vermengt ihr dunkles Haar und lässt ihre Gesichter in dieselbe Richtung blicken. Im gleichzeitigen Respekt der Mythologie und der christlichen Exegese unterstreicht er die bezeichnende Einheit, ohne die drei liebenswürdigen Persönlichkeiten zu verleugnen.
(Danila Serafini, in: Guido Anton Muss, L’autra mesa pert, Die andere Hälfte, l’altra metà, Katalog zur Sonderausstellung, September-Oktober 2002, Museum Ladin – Ćiastel de Tor, St. Martin in Thurn, S. 44)

 

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