Kulturgüter in Südtirol

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Tasse

Tasse, Henkelschale.
Irdenware.
Südbaden/Ostschweiz (vmtl. Berneck, CH-SG).
Ende 19. Jh.–1. H. 20. Jh.

Form:
Konkaver Boden; kantig abgesetzter, steil ansteigender Fuß; vertikale Wandung über kantig abgesetztem, ausladendem unterem Wandungsbereich; kantig abgesetzter, flach ausladender Rand mit spitzem Randabschluss.
Wandständiger, vertikaler Bandhenkel (Ø D-förmig) mit zwei Längsrillen, am unteren Wandungsbereich aufgelegt, spitz zulaufend.
Leicht aufgewölbter Spiegel; kantig abgesetzter, flach ausladender unterer und kantig abgesetzter oberer Wandungsbereich; flach ausladende Randinnenseite.
Dekor:
Cremegelbe Engobe auf allen Flächen außer am Boden (Perlweiß RAL 1013 mit Gelbstich); brauner Dekor (Kastanienbraun RAL 8015); farblose Glasur.
Auf den Außenflächen gleichmäßig verteilte feine Farbpunkte.
Orangebrauner Scherben (Lehmbraun RAL 8003).

Am Boden handschriftliche Aufschrift mit Bleistift „5“.

Bemerkungen:
Die Gefäßform ist im späten 19. Jh. üblich (Auskunft Werner Endres, Regensburg 2012).
Die braunen, feinen Farbsprenkel entstehen durch feine Partikel manganhaltiger Eisenverbindungen in der Grundengobe oder in der Glasur. Dieser Dekor („Farbkörper in der Grundengobe“) ist seit Anfang des 19. Jh. in der Deutschschweiz und Vorarlberg verbreitet (Auskunft Andreas Heege, 04.07.2017).
Ein Konvolut aus zwölf irdenen Tassen wurde in die Sammlung des SVM aufgenommen. Die Tassen stammen aus Lengstein am Ritten und wurden für das Frühstück der Erstkommunikanten verwendet.

Lit.:
Heege Andreas, Keramik um 1800. Das historisch datierte Küchen- und Tischgeschirr von Bern, Brunngasshalde. Bern 2010, S. 78 f.
Heege Andreas, Die Geschirrkeramik vom 12. bis 20. Jahrhundert (= Die Ausgrabungen auf dem Kirchhügel von Bendern Gemeinde Gamprin, Fürstentum Liechtenstein, Bd. 2 und 3). Vaduz 2016, Bd. 2, S. 90.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.

Objektbezeichnung:
Tasse
Inventarnummer:
L/890
Sammlung:
Leihgabe
Datierung:
1890 - 1950
Material:
Irdenware
Technik:
glasiert, gebrannt (oxidierend)
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Höhe 59 mm, Rand Durchmesser 113 mm, Wandung Durchmesser 110 mm, Boden Durchmesser 60 mm, Breite 132 mm

 

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