Kulturgüter in Südtirol

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Die tote Mutter

Ölgemälde auf Leinwand mit der auf einem Bett aufgebahrten, toten Mutter des Künstlers. Sie trägt ein schwarzes Kleid und hält die Hände verschränkt auf der Brust. Vor dem Bett befindet sich ein Stuhl mit einer Waschschüssel und Binden.

Objektbezeichnung:
Gemälde
Inventarnummer:
394
Hersteller:
Plattner, Karl
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
1969 - 1970
Material:
Öl, Leinwand
Technik:
gemalt
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Werk Höhe 84 cm, Werk Breite 177.5 cm, Rahmen Höhe 86 cm, Rahmen Breite 180 cm, Rahmen Tiefe 3.5 cm
Historische-kritische Angaben:
"[….] dieses Thema [der Mutterschaft] hat den Künstler immer wieder zu schmerzhaften Überlegungen angeregt. Die Mutter ist nämlich eine der Schlüsselfiguren des psychischen Raumes in den Werken Plattners: Sie erscheint sowohl als Symbol des Allgemeingültigen der Mutterschaft, als auch auf etwas persönlicherer, ja sogar autobiografischer Ebene als Erinnerung an die so sehr geliebte verstorbene alte Mutter. […] Das Gemälde Die tote Mutter mit seiner kühnen horizontalen Aufteilung des Raumes zwischen den beiden äußersten Rändern des großen Bildes betont auch hier wieder dieselbe gotische Geradlinigkeit, die wir in der Pietà von Alsack vorfinden. Auf dem makellosen Leinentuch ruht der leblose Körper der Mutter, deren blutleeres Gesicht und die auf der Brust zum Gebet verschränkten Hände den Tod in all seiner Leichtigkeit erscheinen lassen. Das schwarze Gewand als Kontrast zum blütenweißen Bett steht für das Symbol des Todes. Im Vordergrund rechts steht einen mit Binden gefüllte Schale aus einem Stuhl, ein eindeutig christologisches Symbol, das an die Grablegung erinnert. Kein Schrei, kein Schrecken – nur die gnadenlose Stille des Memento mori hallt durch die entrückte Stimmung des Bildes. Die Innigkeit der menschlichen Gefühle und die maßvolle Zurückhaltung eines nicht nach außen, sondern ganz nach innen gewendeten Schmerzes machen aus diesem Bild eines der schönsten und melancholischsten Werke Plattners."
(Gabriella Belli, Figuren und Themen in Plattners Malerei, Karl Plattner – Meisterwerke, Lana, 1996, S. 22-25)

 

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