Kulturgüter in Südtirol

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Truka

Installation bestehend aus drei eigenständigen Teilen, die allesamt im selben Raum ausgestellt werden:
2038a) "The Skeleton Key III": Pastellkreideporträt auf Papier und Hartschaumplatte (schwarz gerahmt).
2038b) "Clinamen II": 7 Meter langer Stahlstab, der mit gelb-schwarzem Klebestreifen umwickelt ist. An dessen Ende hängt ein hellblau-weiß-hellbraun gefärbtes Haarbüschel.
2038c) "Andreij Rublëv (D'Après A. Tarkovsky)": 35 mm Film mit dem Titel "Andreij Rublëv" des Regisseurs Andreij Tarkovsky.

Objektbezeichnung:
Installation
Inventarnummer:
2038
Hersteller:
Roccasalva, Pietro
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2007
Material:
Papier, Stahl, Menschenhaar, Pastellkreide
Technik:
gezeichnet, gefilmt (Cinemascope 35 mm)
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
variable Maße
Historische-kritische Angaben:
"[...] Roccasalva hat drei neue Arbeiten entwickelt, die alle eng miteinander verbunden sind: einen 35 mm-Film, eine Skulptur und ein großformatiges Pastellporträt. Jedes Werk steht für eine bestimmte Phase, einen einzigen Pfad zwischen Stillstand und Bewegung, Dynamik, Stillstand und Tod. [Das Werk] erhält seinen Titel vom Namen einer historischen Maschine, die einst in der Filmindustrie verwendet wurde, um schwierige Spezialeffekte während der Dreharbeiten zu produzieren , die sonst erst in der Schnittphase möglich gewesen wären. Genau dieses Gerät wurde vom Regisseur Andrei Tarkowski im Prolog seines berühmten Films Andreij Rublëv (1969) benutzt, der das Leben des legendären russischen Ikonenmaler aus dem vierzehnten Jahrhundert dokumentiert. Roccasalvas 35 mm Film präsentiert eben die ersten paar Minuten dieses Films. In diesem Prolog des Films von Tarkowski, unternimmt ein Landwirt eine Ballonfahrt, stürzt aber binnen Minuten auf den Grasboden. Roccasalvas Arbeit verharrt auf dem letzten Frame des Prologs, der im Augenblick des Aufpralls entstand, während der Ton ohne Änderung in der Originalsprache weiterläuft. Wenn Tarkovsky auf den "Truka" für ein einzelnes Frame zurückgriff, benutzt ihn Roccasalva ebenfalls und erstreckt es auf die gesamte Dauer des Films, fast wie eine persönlich, restaurierte Version des Originals. Was ist eine Anomalie im Filmschnitt darstellt und somit auch für die Entwicklung der Geschichte, erzeugt in diesem Fall eine Überlappung von Bewegung, Stopp und Fall, die sich auf alle Werke der Ausstellung widerspiegelt. Im selben Raum, in dem sich der Film befindet, finden auch eine Skulptur und ein großes Gemälde Platz, fast als wären es die männlichen und weiblichen Charaktere eines Statuenpaares, die dieser ungewöhnliche Filmvorführung beiwohnen. Beide Werke stellen einen bestimmten Zustand der Spannung und der Metamorphose dar. Bei der Schilderung dieser Geschichte in drei Akten, konzipiert Roccasalva drei verschiedene Konfigurationen einen einzigen formalen Bewegung: die aufsteigende, absteigende und schließlich abstürzende Bewegung des Landwirts im Prolog des Andreij Rublëv. Dieser Figur des improvisierten Ikarus , steht als Widerpart der Mann aus dem großformatigen Pastellbildes gegenüber , das die Rückwand des Ausstellungsraumes einnimmt. Es ist das Porträt eines Fahrstuhlführers, der in der Phantasie Künstler als Schauspieler der Metamorphose agiert und seinerseits ebenfalls während seiner aufsteigenden und absteigenden Bewegung festgehalten wird. Die Skulptur wiederum, erinnert an den Moment der maximalen Spannung einer Stabes für den Stabhochsprung, die sich aber auch wiederum in einer Stillstandphase befindet. Die Unterbrechung der Bewegung durch den Absturz der Filmkamera im Film von Tarkowsky, beeinflusst die gesamte "Werkssituation", indem sie das Pastellbild und die Skulptur zu zwei Elementen am Horizont des Zusammenbruchs werden lässt. [...]"
(Ausstellung GAMeC in Bergamo "Pietro Roccasalva. Truka" 06.06.07 - 29.07.07. http://www.gamec.it/Mostre.aspx?Codice=MOS100480)

 

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